Korschenbroich LED-Leuchten nicht überall

Korschenbroich · In Neubaugebieten wird die Stadt Korschenbroich künftig Straßenlaternen mit LED-Technik einsetzen. Eine komplette Umrüstung – so wie es jetzt die SPD beantragt hat – wird es aber nicht geben. Das zu fehlt der Stadt das Geld.

 Blick in den LED-Park in Kaarst-Driesch: Thomas Werbitzky testete dort die Leuchten. Morgen lassen sich Korschenbroichs Politiker vor Ort über die LED-Technik informieren.

Blick in den LED-Park in Kaarst-Driesch: Thomas Werbitzky testete dort die Leuchten. Morgen lassen sich Korschenbroichs Politiker vor Ort über die LED-Technik informieren.

Foto: Stefan Büntig

In Neubaugebieten wird die Stadt Korschenbroich künftig Straßenlaternen mit LED-Technik einsetzen. Eine komplette Umrüstung — so wie es jetzt die SPD beantragt hat — wird es aber nicht geben. Das zu fehlt der Stadt das Geld.

LED-Leuchten setzen das Herrenshoffer Neubaugebiet an der Johannes-Huppertz-Straße und das Gewerbegebiet Glehn-Ost schon seit Monaten ins rechte Licht. Eine flächendeckende Umstellung auf die LED-Technik in Korschenbroich wird es vorerst aber nicht geben. Der Bauausschuss sprach sich jetzt mehrheitlich dagegen aus. Die SPD hatte den Antrag gestellt.

Ein Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr sieht vor, in allen Neubaugebieten die Straßenbeleuchtung künftig nur noch mit LED-Leuchtmitteln auszustatten. Die SPD wollte die stadtweite Umstellung mit ihrem Antrag im Bauausschuss jetzt beschleunigen. Ihr Vorschlag, für die Umrüstung das Förderprogramm des Bundesumweltministeriums auszunutzen. Der Haken an dem Vorschlag: Die Frist für das Förderprogramm läuft zum Monatsende aus.

Die SPD hatte mit ihrem Vorstoß auf die immer weiter ansteigenden Energiekosten reagiert. Sie hatte dabei aber nicht bedacht, dass die neue Technik im Vergleich zu den herkömmlichen Leuchten noch extrem kostspielig ist. Zudem gab Fachbereichsleiter Georg Onkelbach zu bedenken, dass sich derzeit eine Umrüstung noch nicht rechnen lasse: Derzeit leuchten rund 4000 Natriumdampflampen (NAV) die Straßen im Korschenbroicher Stadtgebiet aus. "Die sind aktuell noch wesentlich günstiger als die LED-Technik", sagt Onkelbach.

Dies konnte Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner nur bestätigen, der von 600 alten Leuchten sprach, die bis 2015 gegen Natriumdampflampen auszutauschen sind. Zudem merkte Herchner an, dass die derzeitigen Lampenabstände für LED-Leuchten vielfach zu groß seien und so zusätzliche Tiefbauarbeiten anfielen. Für Herchner steht fest: "LED-Leuchten verursachen zurzeit noch ein Drittel Mehrkosten." Bürgermeister Heinz Josef Dick sprach die verminderte Ausleuchtung bei zu großen Abständen der Laternenmasten an: "Da hagelt es Bürgerproteste, die möchte ich vermeiden."

Dass die Stadt Kaarst zeitnah ihre Straßenbeleuchtung komplett auf die LED-Technik umrüsten will, ist für Herchner nicht neu. Die Nachbarkommune stellt dafür 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stadt Korschenbroich hingegen hätte für diesen Kraftakt lediglich 260 000 Euro im Ansatz. Morgen sind die Korschenbroicher Politiker übrigens um 19 Uhr im LED-Testpark in Driesch zu Gast. Vor dem Rundgang erwartet sie um 18 Uhr eine Einführung im Tuppenhof in Vorst.

(NGZ)
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