Jüchen Leben im Bürgermeisterhaus

Jüchen · Annette van Dorp lebt mit ihrem Mann im Bürgermeister-Meising-Haus an der Wilhelmstraße. Die frühere Großstädterin ist überzeugte Jüchenerin: Sie verfasste auch Texte für die Imagebroschüre der Gemeinde.

 Annette van Dorp tauschte mit ihrem Mann die Großstadt gegen eine kleine Gemeinde. Die Beraterin schreibt über Jüchen, engagiert sich für die Bürgerstiftung.

Annette van Dorp tauschte mit ihrem Mann die Großstadt gegen eine kleine Gemeinde. Die Beraterin schreibt über Jüchen, engagiert sich für die Bürgerstiftung.

Foto: Lothar Berns

Wenn Annette van Dorp in einer Image-Broschüre über Jüchen schreibt: "Sich zu Hause fühlen ist ein tief empfundenes Glück. Schmucke Häuser und liebevoll gepflegte Gärten empfangen die Besucher in allen 28 Ortschaften Jüchens. Gute Gründe hier zu leben gibt es viele" – dann ist das ihre Aufgabe als Marketing-Kauffrau und Texterin. Aber diese Sätze beschreiben zugleich Annette van Dorps eigene tiefe Zuneigung zu Jüchen und den Jüchenern: 1979 zog sie mit ihrem Mann Henning, einem Grafikdesigner, an die Wilhelmstraße. Das Paar hatte sich in das Bürgermeister-Meising-Haus verliebt, erwarb und restaurierte es mit "viel Liebe, Aufwand und Zeit", sagt van Dorp. Hier fühlt sich die 58-Jährige Zuhause, berät Firmen, gibt Existenzgründern Tipps, unterstützt ehrenamtlich die Bürgerstiftung Jüchen oder die Mittelstandsvereinigung der CDU.

Am Marktplatz, mitten im Zentrum des Ortes leben: Das kennt Annette van Dorp aus ihrer Kindheit in einem kleinen Ort im Ruhrgebiet. Geboren in Oberhausen, war sie beruflich viel unterwegs. In Düsseldorf lernte sie ihren Mann Henning, gemeinsam zog das Paar nach Jüchen. Eine Entscheidung, die viele Großstadtfreunde ratlos machte – zumal die Traum-Immobilie des kreativen Paares zunächst einem Alptraum glich: "Die Frage ,Was habt Ihr Euch da angetan?' haben wir oft gehört." Beide betrachten ihr Haus als "immerwährendes Projekt" – doch wenn im Sommer die Rosen in Annette van Dorps Garten ihren Duft verströmen, dann weiß sie: "Wir haben uns richtig entschieden."

Inzwischen seien viele Großstädter dem Lockruf der Landgemeinde gefolgt. Was die Wahl-Jüchenerin schätzt: "Hier gibt es viele Menschen, die sich für andere engagieren, ohne groß darüber zu reden." Auch wenn die selbstbewusste Frau mit der markanten schwarzen Brille kaum zu übersehen ist – über ihr Ehrenamt verliert sie wenig Worte, wirkt bevorzugt im Hintergrund.

Für Jüchen habe sich weit entwickelt: "Früher musste man den Namen buchstabieren. Dank Polo, Schloss Dyck, den "Classic Days' oder 3M ist die Gemeinde heute bekannt." Zurück in die Großstadt? Annette van Dorp schüttelt entsetzt den Kopf: "Nie. Jüchen ist für mich ein Schatzkästchen. Hier gibt es so viel zu entdecken."

(NGZ)
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