Korschenbroich Lange Nacht der Buch-Abenteuer

Korschenbroich · Korschenbroich Die Katholische Öffentliche Bücherei St. Andreas Korschenbroich - kurz KÖB genannt - steht am Samstag Abend im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Bücherei existiert seit exakt 160 Jahren. Und das wollen die Verantwortlichen im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Korschenbroich liest" am Samstag gebührend feiern. Dabei steht das Buch im Vordergrund. Selbst im Festgottesdienst (Beginn 18.45 Uhr) wird die Frage ist "Lesen - in oder out?" in den Mittelpunkt gerückt. Gemeinsam mit Pfarrer Thomas Wieners wurde der Gottesdienst von einer Messdiener-Gruppe vorbereitet.

 Sie warten heute ab 20 Uhr in der Katholischen Öffentlichen Bücherei auf viele Besucher, um mit ihnen auf den außergewöhnlichen KÖB-Geburtstag anzustoßen (von links): Rita Höges, Margot Nemmer, Dr. Rita Mielke und Anita Schulz-Schäfer.

Sie warten heute ab 20 Uhr in der Katholischen Öffentlichen Bücherei auf viele Besucher, um mit ihnen auf den außergewöhnlichen KÖB-Geburtstag anzustoßen (von links): Rita Höges, Margot Nemmer, Dr. Rita Mielke und Anita Schulz-Schäfer.

Foto: L. Berns

Korschenbroich Die Katholische Öffentliche Bücherei St. Andreas Korschenbroich - kurz KÖB genannt - steht am Samstag Abend im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Bücherei existiert seit exakt 160 Jahren. Und das wollen die Verantwortlichen im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Korschenbroich liest" am Samstag gebührend feiern. Dabei steht das Buch im Vordergrund. Selbst im Festgottesdienst (Beginn 18.45 Uhr) wird die Frage ist "Lesen - in oder out?" in den Mittelpunkt gerückt. Gemeinsam mit Pfarrer Thomas Wieners wurde der Gottesdienst von einer Messdiener-Gruppe vorbereitet.

"Das ist schon ein besonderer Tag für uns", bestätigt dann auch Dr. Rita Mielke im Gespräch mit der NGZ. Sie gehört nicht nur zu den vielen Ehrenamtlerinnen in der Pfarre St. Andreas, bei ihr laufen auch die organisatorischen Fäden für die Veranstaltungsreihe "Korschenbroich liest" zusammen. "Mit den Festvorbereitungen sind wir seit Wochen beschäftigt", macht sie kein Hehl aus dem Einsatz der vielen unermüdlichen Ehrenamtler. Beiläufig fügt Rita Mielke noch an: "Wir wollen schließlich für alle Altersgruppen etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen."

Und dass die "Lange Nacht der Buch-Abenteuer" am Samstag für jeden Teilnehmer etwas Besonderes werden kann, zeigt ein Blick auf das Programm: ein Festgottesdienst, ein kleiner Empfang, zehn Lesungen und neun verschiedene Standorte zwischen Pfarrhaus und Pfarrkirche. Am auffälligsten für die Besucher wird zweifelsohne das Feuerwehrauto vor der Bücherei sein. Dort wartet Sabine Kox auf kleine und große Literaturfreunde, die ein Faible für Geschichten rund um die Freiwillige Feuerwehr haben.

Wer etwas über Ronja Räubertochter erfahren möchte, ist bei Claudia Wilhelm im Indianerzelt an der richten Adresse. Im Pfarrgarten heißt es dann "Die Katze, der Baum und die Nachtigall" von und mit Verena Raupach. Die Orgelbühne wird am Samstag ebenfalls zum Ort für Literaturfans: Dort warten Henning Dembski und Ansgar Heveling - der eine spielt Mozart, der andere liest aus "Mein Leben mit Mozart". Selbst das Turmzimmer in der Pfarrkirche wird neben den traditionellen Räumen zum Treffpunkt für Bücherfreunde.

Zu einer literarischen Reise durch die Nacht laden dann ab 22.30 Uhr Kantor Henning Dembski, die Gemeindereferentin Claudia Foerster und Dr. Rita Mielke ein. Sie wollen den Besuchern - unterstützt von der Sopranistin Amelie Dembski - eine Mischung aus Schöpfungsgeschichte und Lyrik rund um das Thema Nacht und Dunkelheit als stimmungsvollen Ausklang anbieten.

Das Angebot der Katholischen Öffentlichen Bücherei hat sich über die Jahrzehnte hinweg gewaltig gewandelt. Der Vorläufer der heutigen KÖB wurde 1845 an St. Andreas installiert, drei Jahre nach der Gründung des "Vereins vom Heiligen Karl Borromäus zur Förderung des katholischen Lebens und zur Begünstigung guter Schriften und Bücher" (Borromäus-Verein Bonn). Für einen Betrag von 31 Talern pro Jahr konnten Pfarrangehörige Bücher ausleihen.

"Die Auswahl war natürlich nicht üppig", so Rita Mielke gegenüber der NGZ. Über genaue Aufzeichnungen verfügt die Pfarre aber erst seit dem Jahr 1911: Zu dieser Zeit wird der Bestand mit 1104 Büchern und 2350 Ausleihen bei 100 Lesern pro Jahr angegeben. Wer sich zu dieser Zeit fürs Lesen begeistern konnte beziehungsweise durfte, wurde nicht schriftlich festgehalten. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass damals mehr Männer das Angebot genutzt haben", so Rita Mielke. "Die Frauen hatten keine Zeit, vielen fehlte auch die entsprechende Bildung." Nach 1945 veränderte sich das Angebot und die Bücherei wurde zur Pfarrbücherei.

(NGZ)
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