Fußball Im Jüchener Kader wird es Härtefälle geben

Jüchen · Der VfL geht gut verstärkt in die Landesliga-Spielzeit. Trotzdem wäre die Wiederholung der Vorsaison für Trainer Fasanelli ein Erfolg.

 Der aus Uedesheim gekommene 21-jährige Kevin Dyla (M.) spielte im Niederrheinpokal gegen Hiesfeld von Beginn an und machte im linken Mittelfeld einen guten Job.

Der aus Uedesheim gekommene 21-jährige Kevin Dyla (M.) spielte im Niederrheinpokal gegen Hiesfeld von Beginn an und machte im linken Mittelfeld einen guten Job.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Michele Fasanelli wirkt zufrieden und auch ein bisschen stolz, wenn er auf seinen Kader blickt. „Wir sind gewachsen und vor allem breiter geworden. Und das ist auch ganz gut so“, sagt der Trainer des VfL Jüchen/Garzweiler. Schließlich geht er davon aus, dass es in seiner zweiten Saison beim Landesligisten deutlich enger zugeht: „Erstens werden es super viele Spiele, weil wir jetzt 19 Teams in der Gruppe haben. Und zweitens gibt es für mich eigentlich keinen wirklichen Abstiegskandidaten.“

Die Liga, davon ist der 34 Jahre alte ehemalige U19-Nationalspieler überzeugt, ist über den Sommer deutlich stärker geworden. Im FSV Vohwinkel, DSC 99, Cronenberger SC und VfR Fischeln sind nämlich gleich vier Oberliga-Absteiger hinzugekommen. Aufsteiger TVD Velbert ist für Fasanelli „mit diesem halben Regionalliga-Kader absoluter Topfavorit auf den Aufstieg“. Auch die beiden Neulinge Holzheimer SG und Teutonia St. Tönis seien „keine leichten Aufsteiger, sondern richtig talentierte Mannschaften.“ Unter anderem deswegen glaubt der VfL-Trainer, dass „gefühlt sieben, acht Mannschaften um den Abstieg spielen“ werden.

Was ihn, trotz des breiten Kaders, zu der Meinung führt, dass Stillstand in diesem Jahr keineswegs Rückschritt bedeutet: „Wir haben letztes Jahr 44 Punkte geholt und sind Neunter geworden. Man möchte sich verbessern, klar. Aber man darf auch nicht vergessen, wie gut diese Liga ist. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre für uns ein gutes Ergebnis.“

Nüchtern betrachtet ist für den VfL in dieser Spielzeit allerdings mehr drin als „nur“ Rang neun, der das bislang beste Abschlussresultat der Jüchener Vereinsgeschichte darstellt. Denn die Qualität ist in jedem Mannschaftsbereich gestiegen. Angefangen im Tor, wo neben René Pütz, der sich in der Schlussphase der Vorsaison gewaltig in den Vordergrund spielte, in dem wieder einsatzfähigen Olcay Türkoglu und Neuzugang Dominik Lingweiler zwei Konkurrenten dabei sind, die ebenfalls gute Argumente für Einsätze haben. Bei der 0:2-Niederlage im Niederrheinpokal gegen den Oberligisten Hiesfeld spielte Lingweiler, der demnach als Nummer eins in die Saison gehen dürfte. In der Innenverteidigung streiten sich Yannick Peltzer, Christoph Spinrath und Jochen Schumacher um die zwei Plätze, Baris Gürpinar und Tobias Daumen scharren ebenfalls mit den Hufen, während auf den Außen zunächst Philipp Erkes und Marius Köller starten dürften. „In der Abwehr wird es richtig eng“, glaubt Fasanelli. „Es ist sicher nicht einfach, da alle bei Laune zu halten. Aber im Endeffekt konnte sich jeder in der Vorbereitung zeigen. Es spielen die, die mich überzeugt haben.“

In Mittelfeld und Angriff bleibt hingegen vieles beim Alten: Sven Raddatz ersetzt Fatlum Ahmeti und dürfte mit Thorben Schmitt damit das vielleicht erfahrenste Sturmduo der Liga bilden. Für frischen Wind auf den Außenbahnen sollen Kevin Dyla und Simon Sommer sorgen. Macht in der Summe einen fast 30 Mann starken Kader, in dem es laut Fasanelli „einige Härtefälle“ geben wird. Er freut sich aber: „Das ist das Schöne, wenn alle Positionen doppelt besetzt sind. Die Jungs wissen, dass es schwer wird zu spielen, wenn sie mal eine Woche lang weg sind oder nicht Vollgas geben.“

Höchste Priorität haben für den Trainer die ersten drei Saisonspiele in Heiligenhaus, gegen Amern und beim VfB Solingen: „Mein großer Wunsch ist, dass wir genauso beginnen wie in der letzten Saison und sieben Punkte aus drei Spielen holen.“ Die Voraussetzungen seien nach der ordentlichen Leistung bei der Pokalpleite jedenfalls gut. Jüchen hatte den Oberligisten über weite Strecken gut im Griff, scheiterte aber an der eigenen Chancenverwertung. „Wenn wir genauso spielen wie gegen Hiesfeld, mache ich mir keine Sorgen“, findet Fasanelli und fügt überzeugt an: „An uns wird sich in der Landesliga noch so mancher Gegner die Zähne ausbeißen.“

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