Jüchen Kult-Rock im Polodrom

Jüchen · Die britische Band "The Cult" überzeugte am Samstag im gut gefüllten Polodrom in Jüchen mit über 400 Besucher aus der Region und dem benachbarten Ausland. Ein Rock-Konzert nach Maß – allerdings viel zu kurz!

 "The Cult" begeisterten im Jüchener Polodrom die Fans. Über 400 Besucher rockten mit den britischen Alt-Rockern um die Wette.

"The Cult" begeisterten im Jüchener Polodrom die Fans. Über 400 Besucher rockten mit den britischen Alt-Rockern um die Wette.

Foto: M. Horn

Die britische Band "The Cult" überzeugte am Samstag im gut gefüllten Polodrom in Jüchen mit über 400 Besucher aus der Region und dem benachbarten Ausland. Ein Rock-Konzert nach Maß — allerdings viel zu kurz!

Es ist gleich halb zehn, das Konzert wartet seit fast einer halben Stunde auf seinen Beginn, es ist eng und warm im Polodrom. "Das ist Kult, ich hab' noch nie erlebt, dass die wirklich pünktlich anfangen," sagt Tobias, seit vielen Jahren Fan der britischen Band. Die fängt dann auch kurz danach an und "Lil Devil" ist der Einsteiger, der die Stimmung im Saal schnellstens steigen lässt.

Ian Astbury am Mikro, eines der beiden verbliebenen Gründungsmitglieder, wird die schwarze Sonnenbrille beim Konzertabend nicht abnehmen. Seine Kollegen und er heizen dem Publikum in Jüchen kräftig ein. Hämmernder Rock, angetrieben vom zweiten Mitgründer, dem Gitarristen Billy Duffy, begleitet von Chris Wyse am Bass und von John Tempesta an den Schlagstöcken, ist die Musik, die man von "The Cult" kennt. Sie waren dann auch über Jahre hinweg wegweisend für andere Musiker, die gesamte heutige Gothic-Szene ist so von ihr beeinflusst. Guns N'Roses durften bei ihnen Ende der 1980er im Vorprogramm auftreten, spätere gemeinsame Touren mit "Aerosmith" und "Metallica" erzählen vom vergangenen Ruhm der Kult-Band.

Überhaupt — die permanenten personellen Veränderungen, Auflösungen und Wiedervereinigungen reihen sich über die zurückliegenden 27 Jahre stetig aneinander. Doch die eigentliche Stilrichtung wurde dadurch nie wirklich verlassen. Und so ist es gar nicht mal erstaunlich, wie viele Fans die Band nach wie vor hat. Nach Jüchen sind sie wieder aus allen Himmelsrichtungen gekommen.

"Rain" ist der Song, der die Atmosphäre im Polodrom weiter anpeitscht, es folgen Hits wie "I Assassin" "Firewoman" und "Wildflower", die Leute kommen kaum dazu, durchzuatmen. Ian erzählt, ein bisschen ist auch er außer Atem, wie gerne er in Deutschland spielt; es bleibt eine der ganz wenigen Unterbrechungen des Konzertes. Die Stimmung ist gut. Aber dann plötzlich, nach nur 55 Minuten ruft Astbury ein erschöpftes "Tschüss" ins Mikro, seine Kollegen verlassen mit ihm die Bühne. "She Sells Sanctuary" gibt es als Zugabe, aber nach einer Stunde ist dann tatsächlich Schluss.

Das Licht geht an, das Publikum wirkt teils verwirrt. Damit haben die wenigsten gerechnet. Einer von ihnen ist Johnny, er steht draußen am Bierwagen, ist stinksauer und teilt das den umstehenden Besuchern auch lautstark mit. "Ich habe 35 Euro für die Karte bezahlt und das war einfach zu viel für ein Konzert von so kurzer Dauer." Eine halbe Stunde länger wäre doch fair gewesen, so etwas habe ich noch nicht erlebt!"

(NGZ)
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