Ringen KSK ist auch als Gastgeber der DM absolut top

Neuss · Titel von Aaron Bellscheidt und Deni Nakaev sind bei Deutscher Meisterschaft der Junioren nur zwei Höhepunkte für die Neusser Ringer.

 Im Finale der Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm waren die Ringer des KS Konkordia Neuss unter sich: Nach 1:40 Minute schulterte Deni Nakaev (rotes Trikot) seinen leicht angeschlagenen Trainingspartner Iwan Tagner.

Im Finale der Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm waren die Ringer des KS Konkordia Neuss unter sich: Nach 1:40 Minute schulterte Deni Nakaev (rotes Trikot) seinen leicht angeschlagenen Trainingspartner Iwan Tagner.

Foto: Agnes Werhahn

Die Festspiele in heimischer Hammfeldhalle begannen für den KSK Konkordia Neuss am Sonntag genau um 10.10 Uhr: Da holte Albert Nakaev in der Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm mit seinem technisch überlegenen Punktsieg (11:2) über Benedikt Gansohr vom TSV Westendorf (Bayern) DM-Bronze und damit die erste Medaille für die Gastgeber.

Die brachten gleich fünf ihrer sieben Teilnehmer ins Finale. Vorher die Segel streichen mussten nur der todtraurige Adam Bachor (82 kg), der beim 7:8 im Viertelfinale gegen Rico Rupp (KSV Musberg) das seltene Kunststück vollbrachte, eine komfortable 7:0-Führung herzugeben, und eben Albert Nakaev, für den es im Halbfinale erwartungsgemäß kein Vorbeikommen an seinem Bruder Deni Nakaev gab. Der legte im Finale auch seinen Vereinskollegen Iwan Tagner aufs Kreuz, dem eine Runde zuvor gegen Noah Englich (KSV Witten) ein beeindruckender Schultersieg gelungen war. Für Deni Nakaev war es bereits der fünfte nationale Meistertitel seiner Karriere. Auf dem Weg zur Titelverteidigung in der Gewichtsklasse bis 72 Kilogramm pflügte förmlich auch Aaron Bellscheidt durch das Turnier. Dass sich ihm schon in Runde eins in Tom Stoll (KSV Gottmadingen) der stärkste Kontrahent entgegengestellt hatte, nahm er gelassen hin. „Ich habe halt immer Pech mit der Auslosung.“ Im Finale setzte sich der wie Deni Nakaev auch international für Deutschland tätige 18-Jährige in 5:11 Minuten technisch überlegen (8:0) gegen Louis Lay (SVG Nieder-Liebersbach) durch.

Die für Hermann J. Kahlenberg mit Abstand „größte Überraschung“ war der Einzug von Jan Krempin ins Finale der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm. Der Späteinsteiger ist für den Ehrenvorsitzenden des KSK Konkordia Neuss der beste Beweis, „dass man es mit Fleiß und Disziplin weit bringen kann.“ Selbst im Kampf um Gold gegen Samuel Guerrero (KSV Unterelchingen) lag er zur Halbzeitpause mit 1:0 vorne, ehe sein auf diesem Niveau wesentlich erfahrenere Rivale die von Kampfrichter Gideon Bibbo angeordnete Bodenlage mit zwei Ankippern zur 5:1-Führung nutzte. Dagegen legten seine Trainern Oleg Dubov (Neuss) und Mirko Englich (Ringerverband NRW) beim Mattenpräsidenten Thomas Hausmann zwar Einspruch ein („Challenge“), kamen damit aber nicht durch. Am Ende der sechs Kampfminuten lag ihr Schützling mit 1:6 hinten. Kein wirklicher Beinbruch.

 Trainer Oleg Dubov (5.v.l.) und Ehrenvorsitzender Hermann J. Kahlenberg (r.) mit den Medaillengewinnern des KSK Konkodia Neuss: (v.l.) Jan Krempin, Iwan Tagner, Calvin Stiller, Dani Nakaev, Albert Nakaev und Aaron Bellscheidt.

Trainer Oleg Dubov (5.v.l.) und Ehrenvorsitzender Hermann J. Kahlenberg (r.) mit den Medaillengewinnern des KSK Konkodia Neuss: (v.l.) Jan Krempin, Iwan Tagner, Calvin Stiller, Dani Nakaev, Albert Nakaev und Aaron Bellscheidt.

Foto: Agnes Werhahn

Kreuzunglücklich verkroch sich dagegen Calvin Stiller nach seiner 1:8-Niederlage gegen Janis Heinzelbecker (SVG Weingarten) im Finale der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm in den hintersten Winkel der Hammfeldhalle. Der gerade erst von Witten nach Neuss gewechselte Titelverteidiger (Klasse bis 55 kg) kam mit dem von seinem Vater Frank Heinzelbecker, Leiter der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Bruchsal, betreuten Nordbadener überhaupt nicht zurecht. „Er hat keine Einstellung zu ihm gefunden“, stellte Kahlenberg fest. Grundsätzlich war er mit den beiden Turniertagen jedoch zufrieden. „Klar, das war eine Menge Arbeit und wir müssen jetzt mal durchrechnen, wie es finanziell aussieht, denn die dicken Rechnungen kommen ja erst noch. Aber die Reaktionen der beteiligten Vereine waren positiv – und das ist mir wichtiger als das, was du selber denkst.“ 

Für die Topringer des KSK Konkordia Neuss, Samuel und Aaron Bellscheidt, Deni Nakaev, Ayub Musaev (für Belgien im Einsatz) sowie Mairbek und Arslanbek Salimov (Polen), stehen in diesem Jahr noch internationale Höhepunkte auf dem Programm: die U20-Europameisterschaften in Rom (27. Juni bis 3. Juli), die U20-Weltmeisterschaften in Sofia/Bulgarien (15. bis 21. August) und die U23-Weltmeisterschaften in Pontevedra/Spanien (17. bis 23. Oktober). Der Startschuss für die Zweite Bundesliga Nord fällt am 24. September.

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