Korschenbroich Kreuz am Straßenrand zerstört

Korschenbroich · Denise Jürs ist verzweifelt. Die junge Frau quälen Fragen. Fragen nach einem Motiv. An der Stelle am Rand der L381, an der ihr Onkel Peter Neuhausen tödlich verunglückte, hatten Anne Dömkes und die Familie Jürs eine Trauerstelle mit Kreuz und Blumen als Erinnerung angelegt. Mittlerweile wurde diese zwei Mal verwüstet, das Kreuz gestohlen.

"Wir können uns einfach nicht erklären, warum jemand so etwas macht", sagt Jürs. Die Vorfälle belasten die Angehörigen. Dennoch haben sie die Polizei bisher nicht informiert.

Der Unfall ereignete sich vor über drei Jahren zwischen Kleinenbroich und Korschenbroich. Mit dem Fahrrad kam Peter Neuhausen aus einem Feldweg und wollte die Landstraße überqueren. Er wurde von einem Auto erfasst, schwer verletzt. Trotz sofortigem Hubschraubertransport in die Uniklinik Düsseldorf erlag das Unfallopfer dort seinen Verletzungen. Die Stelle des Unglücks ist seitdem ein wichtiger Anlaufpunkt für die Hinterbliebenen. Ein Kreuz und Blumen weisen auf das Geschehen hin. Die Schwester des Opfers, Anne Dömkes, sowie die Familie Jürs kommen wöchentlich zur Unfallstelle. "Das ist ein ganz wichtiger Ort für uns. Dort können wir trauern", erklärt Denise Jürs.

Beim ersten Mal wurde das Kreuz an der Unfallstelle abgebrochen. "Damals waren auch die gepflanzten Blumen zertreten", erklärt Jürs. Ein Schock für die Angehörigen, die mal wieder zu Besuch an die Stelle kamen. Ein Bestattungsunternehmen beseitigte den Schaden und stellte ein neues Kreuz im Wert von 160 Euro auf, pflanzte neue Blumen. "Wir hatten dort auch Schutzengel stehen", beschreibt sie. Dann ein weiterer Schreck: Das Kreuz gestohlen, der Rest verwüstet. Die Schutzengel fanden die Angehörigen im angrenzenden Feld.

Auch der Bestatter wundert sich. "Er hält es für unmöglich, dass das nun schon zwei Mal zufällig passiert ist", erzählt die Nichte des Unfallopfers. Das Kreuz sei in den Boden eingegraben worden. Das Grünflächenamt der Stadt schließt ein Verschulden aus. "Bei unserer Anfrage war bekannt, dass die Stelle mehrfach verwüstet wurde. Beim Mähen würde extra aufgepasst", so Jürs. Die Hinterbliebenen vermuten einen makabren Streich.

(dhk)
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