Korschenbroich Kreis will mehr U3-Plätze

Korschenbroich · Bis August 2013 wird die Stadt die geforderte 33-Prozent-Quote an Betreuungsplätzen für Kleinkinder erreichen. Doch das wird nicht reichen, weil die Nachfrage weiter steigt, meint Kreisjugendamtsleiter Norbert Dierselhuis.

 Die Kita Auf den Kempen in Kleinenbroich ist eine von insgesamt neun städtischen Kindertageseinrichtungen. Überall entstehen Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige.

Die Kita Auf den Kempen in Kleinenbroich ist eine von insgesamt neun städtischen Kindertageseinrichtungen. Überall entstehen Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige.

Foto: Isabella Raupold

Norbert Dierselhuis ist sich sicher: "Wenn die Bundes- und Landesmittel weiter fließen, sind wir sehr wohl in der Lage, am 1. August 2013 eine Punktlandung zu vollziehen." Nach den Worten des Kreisjugendamtsleiters kann dann bei der Betreuung von Kleinkindern im Zuständigkeitsbereich des Amts die gesetzlich geforderte 33-Prozent-Marke erreicht werden.

Angesichts der vorliegenden Zahlen wird Korschenbroich sie wohl sogar deutlich übersteigen. Derzeit liegt die Quote in der Stadt bereits bei 30,9 Prozent und ist damit deutlich höher als der Landesschnitt, der bei 16 Prozent liegt.

In gut anderthalb Jahren soll es 222 Betreuungsplätze für unter drei Jahre alte Kinder geben. Aktuell sind 162 U3-Plätze in den Kindergärten und 53 in der Tagespflege vorhanden. 14 neue Plätze sollen allein in diesem Jahr geschaffen werden. Bis 2013/2014 sind weitere 18 Plätze geplant . "Wir glauben, mit den geschaffenen Plätzen auszukommen", erklärte Dierselhuis jetzt im Jugendhilfeausschuss des Kreistags. Jedenfalls fürs erste: Mittel- und längerfristig rechnet Norbert Dierselhuis nämlich mit einer weiter steigenden Nachfrage.

Erfahrungsgemäß sei es so, "dass das generell nicht ausreichen wird. Wenn wir feststellen, dass es eine Nachfrage von deutlich mehr als 35 Prozent gibt, dann ist im Rahmen des Konnexitätsprinzips erst einmal das Land gefragt." Vorerst sollen die Probleme jedoch dort gelöst werden, wo sie sich stellen. Die Aufgabe in den kommenden zehn Jahren sieht Dierselhuis folglich darin, "den U3-Bereich dahin zu führen, wo die Bedarfe sind".

Zu den Aspekten, die die Kindergartenlandschaft in den kommenden Jahren verändern werden, zählt laut Toni Berheide neben sinkenden Geburtenraten und dem Rechtsanspruch für unter dreijährige Kinder auf einen Betreuungsplatz nicht zuletzt die Vorverlegung der Einschulung auf den 30. September eines jeden Jahres. Laut Berheide, der seit Jahresbeginn beim Kreisjugendamt für den Kindergartenbereich verantwortlich ist, gibt es in Korschenbroich eine Vollversorgung mit Kindergartenplätzen.

Lediglich in Pesch bestünde aktuell ein leichter Engpass, was auf die Öffnung von regulären Kindergartengruppen für Unter-Dreijährige zurückzuführen sei. Für drei bis sechs Jahre alte Kinder gibt es in den 14 Tageseinrichtungen im Stadtgebiet derzeit 783 reguläre Kindergartenplätze, was einer Versorgungsquote von knapp 98,7 Prozent entspricht.

Deutlich angewachsen ist in den vergangenen drei Jahren die Zahl der Ganztagesplätze, die in allen Tagesstätten mit Ausnahme des Waldkindergartens angeboten werden: Mittlerweile sind es bereits knapp 53 Prozent aller drei bis sechs Jahre alten Jungen und Mädchen, die auch nachmittags einen Kindergarten besuchen. 2010 lag der Wert hier noch bei 43,6 und 2009 gar bei nur 37 Prozent.

(NGZ/rl)
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