Ringen Konkordia setzt seine Talfahrt fort

Ringen · Ringer-Bundesligist KSK Konkordia Neuss bleibt weiter ein gern gesehener Gegner, denn auch am Doppelkampftag zum Ende der Hinrunde gab es keinen Sieg: Der 9:20-Schlappe gegen Tabellenführer Mömbris folgte gestern ein 12:23 im Lokalduell beim TKSV Bonn-Duisdorf.

 Dass der bereits 43 Jahre alte Erich Marjalke (l.) gegen den Ex-Neusser Michail Ganev auf die Matte musste, sagt viel über den derzeitigen Zustand von Ringer-Bundesligist KSK Konkordia Neuss aus.

Dass der bereits 43 Jahre alte Erich Marjalke (l.) gegen den Ex-Neusser Michail Ganev auf die Matte musste, sagt viel über den derzeitigen Zustand von Ringer-Bundesligist KSK Konkordia Neuss aus.

Foto: Woitschützke, Andreas

So gut verkauft wie möglich, so chancenlos wie erwartet: Ringer-Bundesligst KSK Konkordia Neuss war am Samstagabend nicht mehr als ein willfähriger Spielgenosse für die RWG Mömbris-Königshofen. Immerhin durfte KSK-Boss Hermann-J. Kahlenberg die 9:20-Niederlage ein Stück weit mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen: "Die hatten Angst vor uns. Daher sind die hier mit einer Supertruppe angetreten. Ein Sieg war hier für uns nicht drin."

Allerdings wollten gerade einmal 150 Zuschauer das vielleicht beste Ringer-Team der Republik sehen, kein Viertel davon aus Neuss. Und dementsprechend gab Kahlenberg auch resigniert zu Protokoll: "Was sollen wir denn hier noch bieten? Und irgendwie ist es mir mittlerweile auch egal." Wem es nicht egal war, der sah bis zur Pause ein höchst einseitiges Duell. Der kurzfristig aufgebotene Oldie Erich Marjalke (84 kg), immerhin 43 Jahre alt, schlug sich wacker beim 0:3 gegen den Ex-Neusser Mischail Ganew. Keine Schande, wurde der Bulgare doch 2010 Weltmeister. Auf verlorenem Posten stand einmal mehr Eigengewächs Mimoun Touba, der gegen Iwan Djorew auch im fünften Kmapf in Serie ohne Rundengewinn blieb. Schwergewicht Georgi Zlatanski verlor gegen den schwedischen Meister Johan Euren auch seinen fünften Kampf im KSK-Dress. Den Nachweis der Bundesliga-Tauglichkeit blieb der Bulgare erneut schuldig. Eher unglücklich waren derweil die Niederlagen von Sergiy Skripka (60 kg) gegen Jens Rung (2:3) und Yusuf Turkaya (96 kg) gegen Oldrik Wagner (1:3). Beide führten nach Runden, ehe sie unter zumindest diskussionswürdigen Entscheidungen von Mattenrichter Peter Abele zu leiden hatten.

Unterm Strich blieb ein ernüchterndes 2:13 zur Pause. Dass die Neusser im zweiten Durchgang Schadensbegrenzung betreiben konnten, hatten sie ihren Schweden zu verdanken: Lennie Persson (84 kg) hielt mit einer blitzsauberen Vorstellung seinen "Landsmann" Fisnik Zahiti nieder. Und Robert Rosengren (74 kg) entschied drei enge Runden gegen Benjamin Stange für sich. Der dritte Neusser Sieg des Abends ging auf das Konto von Ismail Baygus (66 kg) in einem engen Duell gegen Bent Trageser.

Eine seiner schwächeren Vorstellungen bot Samet Dülger bei der glatten Niederlage gegen den Deutschen Meister Saba Bolaghi. Absolut chancenlos war Ilyas Özdemir (74 kg) gegen den früheren Junioren-Welmeister Kakhaber Khubezhty und musste die einzige Niederlage wegen technischer Unterlegenheit einstecken. Somit blieben die Neusser das erste Team, dass gegen Primus Mömbris nicht auf eine zweistellige Punktzahl kam — ein Fingerzeig darauf, wie weit der KSK derzeit von der Spitze entfernt ist.

(NGZ/jul)
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