2. Ringer-Bundesliga Konkordia Neuss braucht unbedingt einen Sieg

Neuss · Im vorletzten Hinrunden-Kampf der 2. Ringer-Bundesliga bekommen es die Neusser mit dem RV Lübtheen zu tun. Sollten sie am Samstag nicht als Sieger von der heimischen Matte gehen, gerät die Rückkehr ins Oberhaus in Gefahr.

 Im Heimkampf gegen den ASV Hüttigweiler hat es für Neuss geklappt mit einem Sieg. Am Samstag wollen der Sportliche Leiter Fatih Cinar und Trainer Oleg Dubov (v.r.) ihr Team zum nächsten Erfolg führen.

Im Heimkampf gegen den ASV Hüttigweiler hat es für Neuss geklappt mit einem Sieg. Am Samstag wollen der Sportliche Leiter Fatih Cinar und Trainer Oleg Dubov (v.r.) ihr Team zum nächsten Erfolg führen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Fatih Cinar ist nicht gerade als verbaler Leisetreter bekannt. Der Sportliche Leiter des Ringer-Zweitligisten KSK Konkordia Neuss ist zutiefst überzeugt von der Qualität seines Kaders und tut das auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit kund. Doch vor dem Heimkampf am Samstag in der Stadionhalle gegen den RV Lübtheen gibt sich Cinar auffällig zurückhaltend. „Ich war noch nie so nervös, wie vor diesem Kampf“, nennt Cinar den Grund für seine eher leisen Töne.

Und die Nervosität, mit der der Sportliche Leiter nicht alleine dastehen dürfte im Lager der Konkorden, rührt aus dem bisherigen Saisonverlauf. Weil die Neusser schon am zweiten Kampftag eine Niederlage im Topduell beim AC Heusweiler kassierten, würde die so heiß ersehnte direkte Rückkehr ins deutscher Ringer-Oberhaus bei einer weiteren Pleite stark in Gefahr geraten. „Wenn wir verkacken, dann kannst du den Aufstieg so gut wie vergessen. Dann wird der Druck in der Rückrunde zu groß“, bringt Cinar die knifflige Lage auf seine Weise auf den Punkt. Ihren Teil dazu bei tragen freilich die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern, deren Qualität den Neussern erheblichen Respekt einflößt. Aktuell rangieren sie bei einem Kampf weniger mit zwei Punkten Rückstand auf den KSK auf Rang drei, könnten im Fall eines Erfolges in der Stadionhalle also ihrerseits den Sprung auf den auch noch zum Aufstieg berechtigenden zweiten Platz schaffen.

Die Qualität des Gegners macht Cinar insbesondere an vier Namen fest. Herausragend ist sicher der international für Dänemark startende Turpal Bisultanov, der die Ringerwelt in diesem Jahr aufhorchen ließ. Denn der gerade einmal 21-Jährige holte sich nach seinem Sieg bei den Europameisterschaften in der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm bei der WM auch noch Platz zwei. Aber auch vor Artur Omarov (130 kg GR), Zbigniew Baranowski (98 kg Freistil) und Krzystof Bienkowski (66 kg oder 75 kg Freistil) hat Cinar größten Respekt. „Das sind die Topscorer von Lübtheen. Wenn wir es schaffen, sie zu stören, so dass sie nicht die volle Punktzahl holen können, haben wir sehr gut Chancen“, erklärt der Sportliche Leiter der Neusser. Um der Power der Gäste das Maximale entgegenzusetzen zu können, hat Cinar zusammen mit Ralf Bellscheidt in dieser Woche viele Stunden darauf verwendet, um den idealen Kader zusammenzustellen.

Erschwert wurde die Planung dadurch, dass ab Montag in Spanien die U23-WM beginnt, für die auch einige KSK-Ringer nominiert sind. Weil das für den Deutschen Ringer-Bund offenbar nicht Anlass genug ist, die ganze Begegnung zu verschieben, kommt es zu der skurrilen Situation, dass nur der Kampf von Samuel Bellscheidt (75 kg GR) nachverlegt wird. Je nach Verlauf am Samstag kann es also sein, dass der Mannschaftssieger noch nicht feststeht. Es muss noch ein Termin gefunden werden, wann Bellscheidt gegen seinen Lübtheener Gegner antritt. Der muss dann eigens noch mal anreisen, auch ein Kampfrichter muss noch mal eingeladen und bezahlt werden. Während Bellscheidt mit Deutschland schon am Samstag zur WM reist, stünden die KSK-Ringer Vasile Diacon, Radu Lefter (beide Moldawien) und Ayub Musaev (Belgien) theoretisch noch zur Verfügung. „Aber nur, wenn ich die Freigabe deren Verbände bekomme“, sagt Cinar, der aber überzeugt ist, eine bärenstarke Truppe aufbieten zu können. „Und wenn uns dann die Fans entsprechend unterstützen, bin ich zuversichtlich, dass es am Samstag klappt.“

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