Fußball SCK könnte Schützenhilfe gebrauchen

Rhein-Kreis · Am Gründonnerstag setzt Kapellen in in Rath voll auf Sieg. Zudem hoffen die Erftkicker im Aufstiegskampf der Landesliga auf Punktverluste der Konkurrenten Cronenberg (gegen Jüchen/Garzweiler) und Velbert (gegen Holzheim).

 Perfekte Schusshaltung: Christos Pappas ist einer von drei Spielern des VfR Fischeln, die in der kommenden Saison das Trikot des SC Kapellen tragen.

Perfekte Schusshaltung: Christos Pappas ist einer von drei Spielern des VfR Fischeln, die in der kommenden Saison das Trikot des SC Kapellen tragen.

Foto: Thomas Lammertz

Der perfekte Gründonnerstag sähe für die drei Vertreter des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss in der Landesliga so aus: Kapellen gewinnt in Rath, Jüchen und Holzheim leisten dem lokalen Mitbewerber mit Siegen in Cronenberg und Velbert Schützenhilfe im Aufstiegskampf und verschaffen sich damit Luft im Tabellenkeller.

TVD Velbert – Holzheimer SG. „Na dann machen wir das mal“, witzelt Holzheims Co-Trainer David Rodriguez, stellt aber vorsichtshalber klar: „Wir wissen schon, was da an Qualität auf uns zukommt. Wir sind krasser Außenseiter.“ Allerdings spricht auch einiges für den Neuling: Die HSG ist seit sechs Partien ungeschlagen, holte dabei zehn Punkte. In Holzheim unterlag der Spitzenreiter überraschend mit 1:3. Und schließlich haben die Schützlinge des weiter krank fehlenden Trainers Guido van Schewick zuletzt beim 3:3 (nach 1:3-Rückstand) in Cronenberg noch mal bewiesen, dass sie keine Angst vor großen Namen haben. Rodriguez: „Auch da hatte uns keiner was zugetraut.“ Die niederlagenfreie Serie hat Mut gemacht. Wenngleich die Stammkräfte Thorsten Linnemeier und Fabio Dittrich aufgrund privater Verpflichtungen ebenso nicht zur Verfügung stehen wie Max Fells (Gelbsperre), „fahren wir da mit Selbstvertrauen hin“, sagt Rodriguez und stellt klar: „Wir kommen nicht nach Velbert, um uns die Stadt anzusehen.“ Geht die Sache trotzdem schief, würde das dem Coach keineswegs das Osterfest verderben: „Klar, jeder Punkt zählt. Aber die für uns wirklich wichtigen Spiele kommen noch.“

Cronenberger SC – VfL Jüchen/Garzweiler. Noch immer nicht ganz verdaut hat Jüchens Trainer Georg Krahwinkel die Gelb-Rote Karte von Kapitän Yannick Peltzer in der Partie gegen St. Tönis (0:4). Zum einen kostete sie den VfL wohl das Spiel, „denn bis dahin waren wir wirklich gut“, zum anderen war es nach dem Ausschluss von Kosta Jamarishvili schon der zweite Platzverweis wegen Meckerns seit dem Amtsantritt des 68-Jährigen: „Darüber habe ich mich außergewöhnlich geärgert. Der Vorwurf geht ganz klar eine meine Jungs – so etwas können wir uns nicht erlauben.“ Zumal die Personaldecke dünn ist, neben Peltzer und Jamarishvili fehlen im Duell mit dem gestürzten Tabellenführer nämlich auch die verletzten Sven Rixen und Thorben Schmitt, für die die Saison schon beendet ist. Allerdings ging es auch den Hausherren schon wesentlich besser: Schienen die Wuppertaler nach dem 7:1-Kantersieg im Topspiel gegen Kapellen noch unaufhaltsam zurück in die Oberliga zu cruisen, geht seither gar nichts mehr: zunächst Punktverluste gegen die Kellerkinder Holzheimer SG (3:3) und MSV Düsseldorf (2:2), dann eine 2:3-Niederlage gegen allerdings starke Fischelner. Gute Erinnerungen haben Jüchens Fußballer darüber hinaus ans Hinspiel. Das gewann der VfL vor heimischem Publikum mit 3:2. Auch mit Blick  auf diesen Coup fordert Krahwinkel: „Wir müssen uns wehren!“
Rather SV – SC Kapellen.  Der SCK arbeitet schon seit Wochen mit größtem Eifer am Kader für die nächste Spielzeit, rückt dabei von dem eingeschlagenen Weg nicht ab. „Wichtig ist, dass die neuen Spieler aus dem Rhein-Kreis kommen.“ Für Torhüter Nico Bayer und Sturmass Yannick Joosten, die beide aus Holzheim kommen, gilt das zu 100 Prozent, für die drei Kicker aus Fischeln immerhin noch bedingt: Christos Pappas, der auch das Trikot der TuS Bösinghoven trug, wohnt in Neuss, Timo Welky in Krefeld an der Grenze zum Rhein-Kreis. „Und Simon Kuschel studiert in Köln, muss auf dem Weg nach Hause sowieso an Neuss vorbei“, sagt Ferber und fährt mit den Verbesserungsmaßnahmen fort: „Wir sind noch nicht fertig“, kündigt er an und fügt mit Blick auf Coach Oliver Seibert schmunzelnd hinzu: „Ein guter Trainer braucht eine gute Mannschaft.“

Nicht vergessen hat der SCK freilich die laufende Saison, die immer noch mit der Rückkehr in die Oberliga gekrönt werden könnte. Die schwächelnden Cronenberger sind auf Platz drei nur noch einen Punkt entfernt und haben in den Jüchenern ebenso eine unangenehme Aufgabe vor der Brust wie das Spitzenduo: der 1. FC Mönchengladbach muss nach St. Tönis (wieder mit Goalgetter Burhan Sahin), Velbert empfängt die Holzheimer. „Und die sind ja immer für eine Überraschung gut.“ Genauso wichtig ist allerdings, dass auch der SCK liefert. Das Hinspiel in Rath gewannen Robert Wilschrey und Co. mit 8:1. Im Tor stand der Ex-Kapellener Christopher Möllering, der damals sein Debüt gab. Inzwischen hat der gute „Mölle“ den RTV aber schon wieder verlassen. Für Ferber ist der Fahrplan für die nächsten Tage auch so klar: „Wir müssen in Rath punkten und am Montag wollen wir im Kreispokalendspiel den ersten Titel der Saison holen.“

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