Kolume „Fit & Gesund“ Motivation für Bewegung kommt nicht von alleine

Rhein-Kreis · Der langjährige Personal-Trainer und Abnehmcoach Florian Kock aus Neuss schreibt vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen regelmäßig über Themen wie Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden.

 Der langjährige Personal-Trainer Florian Kock.

Der langjährige Personal-Trainer Florian Kock.

Foto: TG

Endlich ist der Frühling da. Die Temperaturen steigen. Beste Zeit, um die vielleicht dazu gekommenen Corona-Kilos wieder loszuwerden. Aber vielleicht geht es ihnen so wie vielen anderen, denen einfach die Motivation fehlt, um loszulegen. In Gesprächen höre ich häufig von Menschen, dass ihnen die Motivation fehlt, um zu beginnen oder auch langfristig durchzuziehen. Und da liegt bereits der erste gedankliche Fehler. Der Glaube, dass es Motivation braucht, um in Bewegung zu kommen.

Wenn man sich den Ursprung des Wortes „Motivation“ anschaut, liegt dieser im lateinischen Begriff „movere“ mit der Bedeutung bewegen, antreiben, und nicht wie viele Denken in dem Gefühl, eine gewisse Handlung ausführen zu wollen. Sie brauchen nämlich nicht auf dieses Gefühl zu warten. Denn Motivation befeuert nicht die Handlung, sondern die Handlung befeuert ihre Motivation. Motivation ist eine Emotion. Um eine gewisse Emotion abzurufen, brauchen sie immer eine Handlung, etwa in Form von einem Gedanken. Seien sie jetzt bitte einfach mal glücklich oder verärgert. Diese beiden Emotionen abzurufen, ohne an eine Situation oder ein Ereignis zu denken, ist nicht möglich. So ist es auch bei ihrer Motivation. Wenn sie auf Motivation warten, warten sie leider vergeblich, außer sie vollziehen eine Handlung, die sie motiviert.

In Bezug auf Bewegung können sie sich zum Beispiel vorstellen, wie sie sich danach fühlen werden. Ich habe in den mittlerweile zehn Jahren in meinem Job noch niemanden kennengelernt, der sich nach einem Spaziergang oder einer gut dosierten Trainingseinheit nicht besser als vorher gefühlt hat. Stellen sie sich also vor ihrer Handlung vor, wie sie sich danach fühlen werden. Für viele wird diese Vorstellung jedoch noch nicht ausreichen. Grund dafür sind ihre Erwartungen. Viele Menschen haben etwa die Erwartung, von null direkt zu drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche zu springen. Kurzfristig mag das vielleicht auch funktionieren. Langfristig jedoch nicht. Denken sie einfach mal an die guten Vorsätze am Anfang jeden Jahres. Stecken sie sich lieber Ziele, welche sich für sie leicht in ihren bisherigen Tagesablauf integrieren lassen.

Sie möchten sich generell mehr bewegen? Starten sie damit, beim Zähneputzen hin und her zu gehen. Dafür brauchen keinerlei Motivation und aus diesen 200 bis 300 Schritten können mit Leichtigkeit 3000 bis 4000 Schritte werden, wenn sie weitere Möglichkeiten erkennen, sich mehr zu bewegen. Stellen sie es sich wie einen Samen vor, den sie pflanzen und täglich gießen, bis er zu einer Blume oder einem Baum geworden ist.

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