Lokalsport Körperkontakt ist absolut tabu

Futsal, auch bekannt als Kleinfeld oder Fünfer-Fußball, ist eine Variante des Hallenfußballs. Den Namen erhielt diese Sportart durch den portugiesischen Ausdruck "futebol de salao" (Hallenfußball).

Der Ursprung liegt in Südamerika, wo seit den 50er Jahren auf diese Weise gekickt wird. In den deutschsprachigen Ländern führt Futsal ein Schattendasein. Einen hohen Stellenwert hat er in Südamerika, Nord- und Südeuropa. Spanien kann sogar eine Profiliga vorweisen. Viele Fußballstars wie etwa Ronaldinho, Ronaldo und Giovanne Elber sind mit Futsal groß geworden. Seit 1989 trägt die FIFA offizielle Weltmeisterschaften im Futsal aus.

Futsal wird weltweit nach den offiziellen FIFA-Regeln in normalen Sporthallen und ohne Bandenbegrenzung gespielt. Fünf Spieler bilden eine Mannschaft, gespielt wird auf Handballtore. Der Spielball weist Besonderheiten auf: Er ist kleiner als das normale Spielgerät (Größe 4) und hat weniger Druck (0,4 bis 0,6 bar gegenüber 1 bar). Das hat zur Folge, dass die Sprungeigenschaften deutlich reduziert sind. Die reine Spielzeit beträgt zwei Mal 20 Minuten (bei Turnieren auch weniger), wobei die Uhr bei Unterbrechungen angehalten wird. Jedes Team darf pro Halbzeit eine Auszeit nehmen.

Alle Kicker können während der laufenden Begegnung unbegrenzt ein- und ausgewechselt werden. Zwei gleichberechtigte Schiedsrichter leiten das Spiel an den Längsseiten. Der Einwurf wird durch den "Einkick" ersetzt. Ähnlich wie beim Basketball wird jedes Foul, das mit einem direkten Freistoß geahndet wird, als Mannschaftsfoul gezählt. Das sechste Mannschaftsfoul wird mit einem Strafstoß aus zehn Metern sanktioniert. Bekommt ein Spieler eine rote Karte, so muss er sowohl das Spielfeld als auch die Bank verlassen. Nach Ablauf von zwei Minuten darf der betroffene Spieler aber ersetzt werden.

Im Vergleich zum herkömmlichen Hallenfußball bietet Futsal vor allem für Freizeitsportler Vorteile: Aufgrund des Spielmaterials und des Regelwerkes wird eine breitere Zielgruppe angesprochen. Fair-Play-Regeln stehen an vorderster Stelle. Daher ist jeglicher Körperkontakt wie rempeln, grätschen oder festhalten verboten. Die Verletzungsgefahr wird also erheblich minimiert.

Durch die reduzierten Sprungeigenschaften des Balles wird das Spiel dynamisch und erfordert eine gut ausgebildete Technik. Häufig entwickelt sich ein schnelles Kurzpassspiel. Ausreichend Zeit für Verschnaufpausen entsteht für die Spieler durch die fehlende Bandenbegrenzung, da der Ball nach Verlassen des Spielfeldes wieder "eingekickt" werden muss.

(NGZ)
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