Basketball Gute Defensive bringt Tigers den Heimsieg 

Neuss · Der Basketball-Zweitligist aus Neuss hält die Young Dolphins Marburg beim 60:49 unter 50 Punkten. Für Trainer Rufin Kendall der Schlüssel zum Erfolg. Kim Franze trifft vier Mal aus der Drei-Punkte-Distanz.   

Nach dem Heimsieg gegen die Young Dolphins klatschen Ricarda Schott, Inga Krings, Ana Behnke, Kim Franze, Johanna Huppertz und Linda Brückner (v.l.) mit den Fans in der Elmar-Frings-Sporthalle ab.

Nach dem Heimsieg gegen die Young Dolphins klatschen Ricarda Schott, Inga Krings, Ana Behnke, Kim Franze, Johanna Huppertz und Linda Brückner (v.l.) mit den Fans in der Elmar-Frings-Sporthalle ab.

Foto: Wolfgang Walter

60:49 gewonnen und mit dem zweiten Sieg in Folge Anschluss an die Play-off-Plätze gefunden – das Arbeitszeugnis des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers nach dem Duell mit dem Young Dolphins Marburg hätte wahrlich schlechter ausfallen können. Entsprechend aufgeräumt zeigte sich Trainer Rufin Kendall. Sein Fazit: „Heute ist nicht nur der Sieg an sich wichtig, sondern auch die Tatsache, dass wir in der Defense das auch größtenteils umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Erfreulich, dass wir den Gegner unter 50 Punkten halten konnten.“

Okay, Kim Franze, die kurz vor Schluss böse umknickte und humpelnd vom Feld schlich, legte im Angriff 18 Zähler auf und brachte die Tigers in der 35. Minute mit zwei Treffern von jenseits der Drei-Punkte-Linie (4/10 insgesamt) entscheidend nach vorne (46:35), was ihren Coach natürlich freute, „sie ist richtig heiß gelaufen.“ Doch noch wichtiger fand Kendall, dass die 22-Jährige dabei nicht ihre Pflichten in der Verteidigung vernachlässigte. „Da hat sie einen guten Job gemacht.“ Festzumachen war das leicht: Ihre Gegenspielerin Sarah Lückenotte, bis zu diesem Match im Schnitt immerhin für elf Punkte gut, kam mit mieser Quote (1/15 aus dem Feld) nur auf drei Zähler. Als Team verwandelten die jungen Dolphins, die mit der siebten Niederlage in Folge ans Tabellenende rutschten, nur 34 Prozent ihrer Würfe aus der Nah- und Mitteldistanz (13/38). Auch die Dreier-Quote von 15 Prozent (3/20) bereitete Kummer. Mit ein Verdienst von Brooklynn McAlear-Fanus. Die Kanadierin in Neusser Diensten markierte selber zwar nur vier Punkte, „setzte aber in der Defense Akzente“, sagte ihr Coach, „da war sie einfach sehr präsent.“

Dass sich die Gastgeberinnen trotzdem erst Mitte des Schlussviertels entscheidend abzusetzen wussten, machte Kendall unter anderem am Thema Rebound fest. „Genauer gesagt am Ausboxen, da haben wir nicht gut ausgesehen, schauten zu oft nur zu.“ So ging das Rebound-Duell mit 32:47 verloren. Das lag zum einen an der Präsenz von Jasmin Weyell (8 Rebounds) und Lena Dziuba (19 Punkte/8 Rebounds), „die uns vor allem in der ersten Hälfte Schwierigkeiten bereitet hat“, räumte der Trainer ein. Zum anderen aber auch am Fehlen von Megan Swords. Die US-Amerikanerin saß in Zivil immerhin mal wieder auf der Bank, doch ob sie nach der einwöchigen Spielpause am 3. Dezember gegen Bad Homburg aufs Feld zurückkehren wird, ließ Kendall offen: „Medizinisch haben wir alles unternommen, den Rest können wir nicht beeinflussen.“

Dass es auch ohne das „Jersey-Girl“ geht, daran arbeitet Kendall unter Hochdruck: „Ich kann mich ja nicht mit den Spielerinnen beschäftigen, die uns nicht zur Verfügung stehen.“ Wie das aussehen könnte, zeigte ihm das Match gegen Marburg: „Dank der aggressiven Verteidigung gegen die Point Guards und Shooters konnten wir deren einfache Würfe reduzieren.“ In der Offensive, bemängelte er indes, „haben wir uns nicht wirklich oder erst sehr spät belohnt. Irgendwie hat sich der Korb gegen unsere Würfe gewehrt. Zum Schluss des zweiten Viertels haben wir aber auch wild geworfen.“ Besser gefiel ihm die Leistung nach Wiederbeginn, „als wir öfter den Korb attackierten und damit außen mehr Räume bekamen. Die daraus resultierenden Dreier fielen dann zum richtigen Zeitpunkt. Das war ein schöner Auftritt.“

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