Lokalsport Kleinkorres siegt mit Pferd vom Kaffeekönig

Neuss · Galopp: Vertrag mit den Franzosen kein großer Segen. In Neuss geht es am 11. Februar weiter.

Als Trainer und Besitzer von Rennpferden ist Geduld eine wichtige Eigenschaft. Der Neusser Trainer Axel Kleinkorres musste beim Samstag-Renntag bis zum letzten Rennen um 20.30 Uhr warten, ehe der fünfjährige Wallach Russian Swing mit Andreas Helfenbein im Sattel seine Gegner als 20:10-Favorit nach Belieben "austanzte" und mit komfortablen 14 Längen Vorsprung gewann.

Es war beim sechsten Versuch der erste Sieg des Pferdes aus der Zucht des Gestüts Idee in Hamburg-Rissen, das vom populären "Kaffee-König" und Hamburger Renn-Club-Vize Albert Darboven betrieben wird. Kleinkorres zur Zukunft des Pferdes: "Er war ja bereits mehrfach platziert. Der Sieg war logisch und kam auch nicht unerwartet. Er hat noch eine Menge Luft nach oben und eigentlich möchten wir für den Züchter noch einiges an Prämien und Siegen anschaffen."

Am Mittwoch findet in Köln die Mitgliederversammlung des Dachverbandes statt. 46 Personen aus den unterschiedlichen Bereichen wählen unter anderem auch den Präsidenten. Albrecht Woeste (80) aus Düsseldorf ist der einzige Kandidat. Er wird allerdings nur noch für ein Jahr antreten, es fand sich kein anderer Bewerber. Der Neusser Reiter-und Rennverein wird durch seinen Präsidenten Jan Antony Vogel vertreten, der auch dem Präsidium des Verbandes angehört, das bereits letzte Woche tagte, ohne öffentlich bekannt gewordenes Ergebnis. In der Sitzung geht es auch um die Verteilung der 13,4 Millionen Euro aus dem Verkauf des Verbands-Buchmachers RaceBets an die schwedische Betsson-Gruppe. Auf dem Prüfstand steht auch die 2015 in Karlsruhe unterschriebene Mehrheitsbeteiligung des französischen Wettanbieters PMU am deutschen Unternehmen German Tote. Weder die Franzosen noch die deutschen Vereine sind mit dieser Verbindung bislang glücklich geworden. Die Franzosen geben den Takt vor, dazu zählen auch die publikumsunfreundlichen "Todes-Termine" an Samstagabenden im Winter, während an Sonntag-Nachmittagen seit Wochen in Deutschland keine Galopprennen mehr stattfinden.

Der Renntag in Dortmund litt zudem anfänglich unter dem Problem der auf den Bildschirmen nicht anzuzeigenden Wettquoten. Präsident und Geschäftsführer Andreas Tiedtke: "Besonders in der Viererwette hat uns das richtig Geld gekostet. Erst, als wir mit dem Abbruch des Renntages drohten, wurde der französische Dienstleister tätig. Es zeigt sich, dass es wie schon in der letzten Saison immer wieder zu vermeidbaren Problemen kommt, die teuer für die Rennvereine sind, wir aber nichts dafürkönnen." Die beiden nächsten Samstag-Renntage finden wieder in Dortmund statt, Neuss macht am 11. Februar weiter.

(NGZ)
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