Lokalsport Kleinkorres hofft auf Weihnachtsmann

Neuss · Morgen Abend startet die Jockey-Elite auf der Galopprennbahn am Hessentor. Neusser Pferd gleich im ersten Rennen.

 Der Wallach American Day beim Sieg in Krefeld mit Jockey Ian Ferguson. In Neuss reitet ihn Andreas Helfenbein.

Der Wallach American Day beim Sieg in Krefeld mit Jockey Ian Ferguson. In Neuss reitet ihn Andreas Helfenbein.

Foto: Tuchel

Mit dem "Preis vom Weihnachtsmann" beginnt morgen um 17.55 Uhr bei freiem Eintritt der letzte Neusser Renntag des Jahres 2016. Acht Rennen werden bis 21.25 Uhr wie üblich in 12.000 Wettläden Frankreichs, der Westschweiz und Teile Spaniens durch den französischen TV-Sender Equidia live übertragen. Von den Provisionen der Wetterträge werden die Winter-Rennen in Neuss und Dortmund finanziert, allerdings auch die Termine diktiert.

Von den aktuellen Top 10 der hierzulande tätigen Jockeys sind mit dem designierten Champion Filip Minarik, Alexander Pietsch, Martin Seidl, Jozef Bojko und Stephen Hellyn fünf Sattelkünstler in Neuss präsent. Adrie de Vries, Eduardo Pedroza und Andrasch Starke reiten derzeit auf lukrativer Asien-Tour in Katar, Dubai und Japan.

Für Besitzer von Rennpferden ist es oft wichtig, zu welchem Zeitpunkt ihr Pferd antritt. Geschieht das zu einem frühen Zeitpunkt im Programm und läuft das Pferd gut, kann man sich danach bis zum Ende feiern und die Gratulationen über sich ergehen lassen. Ist das Pferd zu langsam und läuft unerwartet schlecht, neigen viele Besitzer zum sofortigen Verlassen der Bahn. Ist der Start des eigenen Pferdes spät im Programm, zerrt das an den Nerven und im Siegfall muss man die Bahn verlassen. Morgen Abend wird die Neusser Besitzerin Erika Ulbricht mit Gatte Didi früh am Hessentor erscheinen, denn ihr fünfjähriger Wallach American Day tritt mit Jockey Andreas Helfenbein schon im ersten Rennen um 17.25 Uhr an und bei der Siegerehrung wartet natürlich der Weihnachtsmann. Vier Rennen hat das Pferd in dieser Saison gewonnen, der letzte Erfolg gelang am 10. Juli auf der Derbybahn von Hamburg-Horn. Axel Kleinkorres ist seit Jahren der Trainer des Vertrauens der Ulbricht-Pferde. Er ist voll des Lobes über den fuchsfarbenen Vollblüter: "American Day ist treu, gibt immer alles und wenn es mit dem Renntempo passt, dann kommt er auf den letzten Metern angeflogen wie ein Düsenjäger." Kleinkorres hat allerdings leise Zweifel, ob das auch morgen geschieht: "Er wird mit dem Neusser Sand keine Probleme haben. Aber es könnte sein, dass er dieses Rennen noch braucht, um sich wieder daran zu gewöhnen." Seine beiden ersten Starts im Leben hat American Day im Jahre 2014 auf seinem Heimatkurs absolviert, später aber auch auf dem Dortmunder Sandbelag gute Leistungen gezeigt. Nur bei drei seiner Rennen hat er seiner Besitzerin keinen Rennpreis verdient. Mit der Gewinnsumme und den Züchterprämien von rund 20.000 Euro bleibt nach Abzug aller Kosten immerhin das Geld für ein feudales Abendessen übrig. Mehr aber auch nicht. Andreas Helfenbein will mit ihm seinen 1596. Sieg schaffen.

Kleinkorres hat mit der dreijährigen Stute Pagina de mi vida ein zweites Pferd im letzten Rennen am Start: "Sie könnte schon gewinnen, Zweite sollte sie werden", hofft der Trainer. Am 16. Dezember gelang ihm auf der französischen Spitzenbahn in Deauville der Sieg beim dritten Start mit dem 290:10-Außenseiter namens Battle in Seattle.

(NGZ)
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