Lokalsport Klassenverbleib wäre der Hit für den HTC

Neuss · Gleich zum Saisonstart der Hallenhockey-Bundesliga West muss SW Neuss im stets brisanten Derby ran. Morgen werden im Duell mit dem Düsseldorfer HC vielleicht schon entscheidende Punkte im Kampf gegen den Abstieg vergeben.

 Das Weiße im Auge des Gegners: Der 36 Jahre alte Routinier Axel Schmitz (r.) ist für die Hallensaison zum Bundesligisten HTC Schwarz-Weiß Neuss zurückgekehrt, um die Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib zu unterstützen.

Das Weiße im Auge des Gegners: Der 36 Jahre alte Routinier Axel Schmitz (r.) ist für die Hallensaison zum Bundesligisten HTC Schwarz-Weiß Neuss zurückgekehrt, um die Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib zu unterstützen.

Foto: L. Hammer

Ganz egal, ob der HTC SW Neuss in der Hockey-Bundesliga auf dem Feld oder wie ab morgen in der Halle antritt, für die Schwarz-Weißen geht es fast immer ausschließlich um den Klassenverbleib. Ein Ziel, das allein mit Siegen in den entscheidenden Spielen zu erreichen ist. Die Ausgangslage ist darum klar: Da Vizemeister Rot-Weiß Köln (7:10 im Finale gegen Harvestehude), DM-Halbfinalist Uhlenhorst Mülheim und der Crefelder HTC kaum zu gefährden sein dürften, kommt alles auf die Vergleiche mit dem Düsseldorfer HC und Neuling Schwarz-Weiß Köln an.

Also muss Neuss morgen (16 Uhr, Hockeyhalle des DHC Am Seestern in Oberkassel) im Match bei den Düsseldorfern sofort auf Betriebstemperatur sein. Das ist Stephan Busse klar, spricht darum schon von "einer Art Endspiel. Wenn du dieses Spiel verlierst, läufst du diesen drei Punkten die ganze Saison hinterher". Weil Chefcoach Omar Schlingemann als Niederländer absolut keinen Draht zum Budenzauber hat, sitzt der Teammanager während der Spiele gemeinsam mit Mannschaftsbetreuer Till Brucke auf der Bank. Als Spielertrainer fungiert Torjäger Matthias Gräber (35). Um die Bedeutung der Partie weiß allerdings auch sein Kollege Akim Bouchouchi. Der ehemalige Torhüter kennt die Brisanz dieser Matches: "Gegen Neuss sind es für uns immer ganz besondere Spiele, eben echte Lokalderbys. Gerade dieses erste Spiel gegen einen potenziell auf Augenhöhe befindlichen Gegner wird für uns richtungweisend sein. Bei einem Erfolg können wir uns bereits frühzeitig vom Abstiegsplatz absetzen."

Allerdings hat der DHC, der auf dem Feld in der 2. Liga Nord punktgleich mit Tabellenführer Klipper Hamburg Platz zwei belegt, gegenüber der Vorsaison, als der Gladbacher HTC runter musste, herbe Abgänge zu verkraften: Aus dem Hallenteam 2014/15 stehen Deniz Kocak (Karriereende), Julius Meyer (Uhlenhorst Mülheim), Marco Testrut (BW Berlin) und Domenic Giskes (UHC Hamburg) nicht mehr zur Verfügung. Christian Münz (berufliche Pause), Torhüter Julian Wälzholz und Stürmer Christian Tanck (verletzungsbedingt) werden wohl die ganze Saison fehlen. In Keeper Lennard Leist (Neuss) und Daniele Cioli (DSD Düsseldorf), den Busse auch gerne an der Jahnstraße gesehen hätte, ist jedoch wertvoller Ersatz gekommen. Busse: "Wir können den DHC immer schlagen, können allerdings auch genauso gut verlieren." Im Vorjahr fuhren die Neusser in den direkten immerhin vier Punkte ein.

Die Stammaufstellung ist dabei kein wirkliches Geheimnis. Den studienbedingten Abgang von Lucas Teepe (THC Klipper) konnte der HTC zwar nicht ausgleichen, aber Busse ist glücklich, dass er Routinier Axel Schmitz (BW Köln) zu überzeugen vermochte, seinem ehemaligen Klub in der Halle noch mal zu helfen. Der 36-Jährige bildet mit Kapitän Ivo Otto vor Schlussmann Martin Wagner ein erfahrenes Verteidigerpärchen. Unterstützend eingreifen soll Carsten Merge. In der Zentrale wirkt der Niederländer Arnoud Weehuizen, der gerade dabei ist, sich ans Hallenhockey zu gewöhnen. Hilfestellung könnte der unverwüstliche Christian Martial geben. Im Angriff ist Schwarz-Weiß in Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn, Matthias Gräber und Steven Dühr stark besetzt. Als Alternative steht der Pole Sebastian Sellner bereit. Und in ein, zwei Wochen sollten auch Philipp Weide sowie der technisch beschlagene Holländer Roderick Musters ihre Blessuren überwunden haben. Einspringen könnte zudem der erst 17-jährige Jan Mausberg.

Da die Pause kurz war - die Hinrunde der Feldsaison in der 1. Liga endete erst am 7. November -, hat die Mannschaft nur bei Turnieren in Düsseldorf (mit dem DHC, Krefeld und Frankenthal) und Neuss (mit SW Köln, Krefeld und Mülheim) Wettkampfpraxis sammeln können. Zwar blieb Neuss sieglos, spielte indes stark ersatzgeschwächt.

(NGZ)
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