Hockey-Bundesliga Klassenverbleib wäre wieder das Nonplusultra

Neuss · Mit dem Match beim elfmaligen Deutschen Meister RW Köln startet der HTC SW Neuss am Samstag in seine zweite Saison seit der Rückkehr in die Hallenhockey-Bundesliga West. Am Sonntag kommt der Neuling DSD Düsseldorf nach Neuss. 

Das Heimspiel gegen BW Köln ging für Finn Langheinrich (r.) mit Neuss zwar verloren, doch die vergangene Saison endete mit dem Klassenverbleib.

Foto: A. Woitschützke

Sich ganz entspannt in die Saison unterm Hallendach einzugrooven, „iss nich“. Wer im Land des Rekordweltmeisters mit den großen Jungs spielen will, muss von Anfang an auf Zack sein. Gleich zum Auftakt steht den Neussern, die in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag mit einem 7:6-Erfolg beim Düsseldorfer HC den Klassenverbleib geschafft hatten, ein immens wichtiges Wochenende bevor. Und das erwartet die Schützlinge von Trainer Matthias Gräber in dieser aufregenden Spielzeit.

Rot-Weiss Köln Der Topklub aus der Domstadt ist am Samstag (16 Uhr) in der KTHC-Halle am Olympiaweg in Müngersdorf erster Kontrahent der Schwarz-Weißen. Obwohl der Meister von 2020 in dieser Spielzeit auf seine mit Deutschland bei der (Feldhockey-) Weltmeisterschaft im indischen Bhubaneswar (13. bis 29. Januar) tätigen Stars verzichten muss, geht der HTC als krasser Außenseiter in die Partie. Mögen Ausnahmekönner wie Mats und Tom Grambusch, Timur Oruz, Christopher Rühr, Johannes Große oder Moritz Trompertz auch fehlen, im Kader stehen ohne Ausnahme Akteure, „die bei uns Erste Fünf spielen würden“, stellt Gräber klar. „Thies Ole Prinz und Elian Mazkour sind absolute Granaten, Antheus Barry, Flo Adrians, Flo Pelzner und die Siegburg-Brüder Henrik und Max gestandene Bundesliga-Spieler.“ Dazu der hochtalentierte Fabio Seitz (19) im Sturm und der aus Düsseldorf gekommene Ex-Neusser Lennard Leist im Tor – damit lässt sich schon eine ganze Menge anfangen.

DSD Düsseldorf Wichtig wäre, zum Start in Köln zumindest eine gute Figur abzugeben, denn bereits am Sonntag (16 Uhr) steht in der Stadionhalle ein für die weitere Zugehörigkeit zum deutschen Oberhaus mitentscheidendes Duell an. Der Aufsteiger aus der Landeshauptstadt nimmt für Gräber nämlich mit Neuss und dem Düsseldorfer HC am Dreikampf um den Klassenverbleib teil. Daniele Cioli (32) und der polnische Nationalspieler Tomasz Górny (36) – 2018 an der Seite des zum HTC zurückgekehrten Philipp Weide bei der Hallen-WM im Einsatz – sind anerkannte Führungsspieler. Maximilian Bergs, Lukas Muth, Niclas Schickenberg und Tassilo Sura allesamt noch keine 20, aber schon international erprobt. Darüber hinaus hütet in Jonas Weißner ein superber Goalie den Kasten.

Düsseldorfer HC Nach einer ganzen Reihe schmerzlicher Abgänge – unter anderem der in Neuss ausgebildete Nationalspieler Julius Hayner und Masi Pfandt zum Crefelder HTC – muss der Klub von der linken Rheinseite im Duell mit dem aufstrebenden DSD Düsseldorf inzwischen sogar um seine Vormachtstellung in der Modestadt bangen. Auf dem Feld steht das Team um Fabio Schütze (22) nach zehn Niederlagen in Folge – darunter ein 0:8 bei RW Köln und ein 2:8 gegen den Berliner HC – mit null Punkten auf dem letzten Platz.

Crefelder HTC Okay, in WM-Teilnehmer Niklas Wellen müssen die Krefelder einen Weltklassemann ersetzen, doch das sollte in der Halle locker gelingen, denn zu Julius Hayner und Masi Pfand gesellen sich Experten wie Lucas Bachmann und Max van Laak. „Das sind alles gute Jungs“, sagt Gräber, für den die Mannschaft aus der Seidenstadt ein Kandidat für Platz eins im Westen ist. „Und im ersten 20 Jahre alten Joshua Onyekwue haben die einen Krachertorwart.“

Uhlenhorst Mülheim Aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen, Studienpausen und WM-Abstellungen sind die Grün-Weißen in dieser Spielzeit nur ganz schwer einzuschätzen, selbst für Gräber: „Mülheim ist so ein bisschen eine Wundertüte.“ Im Kader von Coach Thilo Stralkowski steht in Timm Herzbruch, Moritz Ludwig, Lukas Windfeder und Malte Hellwig gewieftes Personal, das in der laufenden Saison 2022/2023 mit der deutschen Auswahl die Pro League stemmt. Gräber: „Vor allem Malte Hellwig ist ein absoluter Unterschiedsspieler.“