Wahlmarathon geht weiter Kirche wirbt um Stimmen

Korschenbroich · Der Wahlmarathon wird fortgesetzt. Nach der Europa-, Kommunal- und der Bundestagswahl ruft Pfarrer Frank Josef van de Rieth jetzt als Leiter der Gemeinschaft der Pfarrgemeinden auf: "Wählen Sie doch mal Kirche!"

 Sie werben für die Wahl der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte (von links): Friedrich Matzutt (St. Andreas), Gemeindereferent Dieter Praas, Maria Zettner (St. Dionysius) und Pfarrer Frank Josef van de Rieth.

Sie werben für die Wahl der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte (von links): Friedrich Matzutt (St. Andreas), Gemeindereferent Dieter Praas, Maria Zettner (St. Dionysius) und Pfarrer Frank Josef van de Rieth.

Foto: NGZ

Am Ende des Superwahljahres 2009 Ende haben die Katholiken in Nordrhein-Westfalen noch einmal die Wahl: Am 7. und 8. November werden in den fünf Pfarrgemeinden der GdG Korschenbroich — St. Andreas, St. Dionysius, Herz Jesu, St. Georg und St. Marien — die Pfarrgemeinderäte und die Kirchenvorstände neu gewählt. "Uns ist es wichtig, dass sich möglichst viele an diesen Wahlen beteiligen", ermuntert Pfarrer Frank Josef van de Rieth die Korschenbroicher Katholiken, ihr Votum abzugeben. "Gemeindeleben gestaltet eine Gemeinde, nicht der Pfarrer", unterstreicht er im Gespräch mit der NGZ die Bedeutung der anstehenden Wahlen.

Da dies scheinbar aber nicht allen bewusst ist, hat sich die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Korschenbroich, unter deren Dach fünf Pfarren zusammengefasst sind, für einen neuen Weg entschieden: Es wird erstmals eine Wahlzeitung geben, die am 24. und 25. Oktober in den fünf Pfarren im Korschenbroicher Stadtgebiet verteilt wird. "Diese Idee habe ich aus Düren mitgebracht", erklärt Pastoralreferent Dieter Praas, der dort für einige Jahre in der Pfarre Düren-West wirkte. "Dort ist es uns schon vor Jahren gelungen, die Wahlbeteiligung zu verdoppeln." Und genau das hat das GdG-Team auch für das Korschenbroicher Stadtgebiet fest im Blick. Die Wahlzeitung, in der alle Fakten zu den anstehenden Kirchenwahlen aufgelistet sind und mit Gruppenfotos der Bewerber für die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände angereichert wurden, werden an alle Haushalte verteilt. "Wir haben das im Vorfeld mit Pastor Grotepaß besprochen und unterscheiden bei der Verteilung der 12.000 Exemplare nicht in katholische oder evangelische Haushalte", so Praas weiter. Dass diese Aktion mit dem Bistum Aachen abgestimmt wurde, versteht sich von selbst.

Gleiches gilt auch für die Zuständigkeiten der beiden gleichberechtigten Pfarrer. Als Frank Josef van de Rieth (42) und Thomas Wieners (49) vor gut sieben Jahren ihre Ämter antraten, gehörten sie noch beide jedem Pfarrgemeinderat an. Mittlerweile gibt es eine von Bischof Heinrich Mussinghoff genehmigten Ordnung. Diese macht es möglich, dass drei Mandate an Kollegen übertragen werden konnten. Und so vertritt Claudia Foerster in St. Andreas, Manfred Schmitz in St. Marien und Herz Jesu Herrenshoff den Pfarrer, während Wieners in St. Georg und van de Rieth in St. Dionysius den Kirchenvorständen angehören. Aber nicht nur der Pfarrgemeinderat, der auf vier Jahre gewählt wird, ist für die Gemeinde von großer Bedeutung. Schwieriger ist es aus Sicht von van de Rieth, geeignete Kandidaten für den Kirchenvorstand zu finden. "Auf deren Schultern ruht unter anderem die Verantwortung für die Kirchenfinanzen. Wenn der Kirchenvorstand qualitativ nicht richtig besetzt wird, kann er im schlimmsten Fall die Existenz der Kirche gefährden."

(RP)
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