Korschenbroich KIM - schnell, gut und günstig

Korschenbroich · Korschenbroich KIM steht für Kooperation interdisziplinärer Medizin. "Während früher jeder von uns sein eigenes Süppchen kochte, haben wir uns fachübergreifend zu einem Verein zusammengeschlossen und kochen nun gemeinsam", versucht Dr. Peter Beuser das gut funktionierende Netzwerk von Hausärzten, Fachärzten und Klinikern für den Patienten auf den Punkt zu bringen.

 Gemeinsame Diagnose-Besprechungen : Zum Wohle der Patienten rücken die Mitglieder im Ärzte-Netzwerk KIM enger zusammen (von links): Schatzmeister Dr. Rupert Scherer, Vize-Vorsitzender Dr. Rainer Dresler und Vorsitzender Dr. Peter Beuser.

Gemeinsame Diagnose-Besprechungen : Zum Wohle der Patienten rücken die Mitglieder im Ärzte-Netzwerk KIM enger zusammen (von links): Schatzmeister Dr. Rupert Scherer, Vize-Vorsitzender Dr. Rainer Dresler und Vorsitzender Dr. Peter Beuser.

Foto: NGZ

Für den Vorsitzenden war die Vereinsgründung unumgänglich geworden: "Die Kosten im Gesundheitswesen sind längst explodiert. Kostentreiber wie zu viel Bürokratie und unnötige Doppeluntersuchungen können wir nur in den Griff bekommen, wenn wir kooperieren."

Dabei haben die Mitglieder stets das Wohl des Patienten im Blick. Und so haben sich alle Mitglieds-Praxen - mittlerweile sind es 30 mit gut 45 Ärzten und Klinikern aus Korschenbroich, Mönchengladbach und neuerdings auch aus dem Neusser Norden - für ein Qualitätsmanagement entschieden. Einige von ihnen wurden mittlerweile schon vom TÜV med entsprechend zertifiziert.

Aber auch die eigene Lobby wird durch das Netzwerk gestärkt: Am 26. April fahren Beuser und Co. nach Mülheim, um an der Gründung des Nordrheinischen Ärzte-Netzes mitzuwirken. "Ein Dachverband kann für alle nur gut sein", erklärt Schatzmeister Dr. Rupert Scherer gegenüber der NGZ. Er wertet das als ein "deutliches Zeichen an die Politik": "Hausärzte, Fachärzte und Kliniker lassen sich nicht auseinanderdividieren."

"Wir stehen aber nicht nur für Kooperation und Qualität", spricht Vize-Vorsitzender Dr. Rainer Dresler die vereinseigene Akademie an. "Wir treffen uns jeden dritten Donnerstag zur fachübergreifenden Fortbildung." Neben regelmäßigen Vorträgen ist ein Leitfaden für die großen Krankheitsbilder in Arbeit.

"Auch bei der Diagnose müssen alle eine einheitliche Sprache sprechen", spricht Beuser offen den Einsatz von teuren Original-Medikamenten und den preisgünstigen Nachahmer- Produkten an. Beuser ist nicht nur sauer, dass der Arzt dem Patienten sagen muss, "was ihm alles nicht mehr zusteht und was wieder mal weggestrichen wurde".

Diese "Unehrlichkeit der Politik" verurteilt der Kleinenbroicher Netzwerk-Chef ebenso wie das Bonus-Malus-System: "Es ist unethisch. Auf diese Weise sollen Ärzte belohnt werden, die zu Lasten der Patienten, Kosten im Gesundheitswesen einsparen und bei der Medikamenten-Verordnung nur noch Nachahmerprodukte verschreiben."

Für Beuser steht längst fest: "Die Ärzte können nicht weiter der Sparpuffer für die Politik sein." Scherer wird noch deutlicher: "Wir sollen auch noch mit unserem Privatvermögen haften." Für ihn ein Unding: "Wenn ein Feuerwehrmann beim Brand einen Teil des Löschwassers selber bezahlen müsste, dann lässt er es doch brennen."

Der Kranke steht für die Ärzte im KIM-Netzwerk nach wie vor im Mittelpunkt. "Der Patient soll sich bei seinem Arzt gut aufgehoben fühlen und wissen, dort gut versorgt zu werden."

Durch den regelmäßigen Informations-Austausch über ein geschlossenes Internet-Forum sind alle behandelnden Ärzte immer zeitnah und umfassend im Bilde. Und dass ein KIM-Patient nicht lange auf einen Arzttermin warten muss, liegt an der praktischen Vernetzung. "Das ist auch ein Beitrag, Zeit und damit unnütze Geldausgaben für die Krankenkassen einzusparen."

(NGZ)
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