Fußball Kein Biss, keine Punkte: VdS verliert gegen Essen

Nievenheim · Fußball-Oberligist Nievenheim lässt beim verdienten 1:3 (1:2) gegen den früheren DFB-Pokalsieger wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen.

 Duell mit klarem Sieger: Essens Sebastian Michalsky (r.) war der beste Mann auf dem Platz, Nievenheims Samir Saysay blieb eher unauffällig.

Duell mit klarem Sieger: Essens Sebastian Michalsky (r.) war der beste Mann auf dem Platz, Nievenheims Samir Saysay blieb eher unauffällig.

Foto: Linda Hammer

Marko Niestroj hätte es sich einfach machen können, doch die unheimliche Verletztenmisere wollte der Trainer des Fußball-Oberligisten VdS Nievenheim partout nicht als Entschuldigung für die 1:3-Heimpleite (Halbzeit 1:2) gegen den Tabellen-16. Schwarz-Weiss Essen gelten lassen: "Auch mit dem verbleibenden Kader hätten wir heute gewinnen müssen. Ich bin restlos enttäuscht", sagte Niestroj nach einer arg blutleeren Vorstellung seines letzten Aufgebots: "Um in der Oberliga zu überleben, musst du immer 120 Prozent geben. Davon waren wir heute weit entfernt, und deshalb geht das Ergebnis auch absolut in Ordnung."

Harte Worte, doch im Kern absolut zutreffend: In einem dieser viel beschworenen Sechs-Punkte-Spiele ließ sich ein zahnloser VdS von einem spielerisch limitierten Gegner kämpferisch den Schneid abkaufen. "Die hatten von Anfang an mehr Biss als wir", gab Niestroy zu. Dies galt vor allem für die "völlig indiskutable" (Niestroj) erste Halbzeit.

Essen begann trotz nur neun Punkten aus den ersten 14 Spielen mit breiter Brust und übernahm sofort das Kommando auf dem Spielfeld. Der kriselnde Traditionsklub - zehn Tage zuvor war der (Rest-)Vorstand beim DFB-Pokalsieger von 1959 zurückgetreten - wirkte keineswegs wie ein Abstiegskandidat. Trainer Mircea Onisemiuc hatte nach einer Flut von Abgängen im Sommer mit heißer Nadel ein junges Team um den erfahrenen Gnadentaler Sebastian Michalsky als Kapitän gestrickt, doch das scheint sich immer besser zu finden. Michalsky, zuvor unter anderem bei Fortuna Düsseldorf und beim MSV Duisburg, war es auch, der in Nievenheim für die hochverdiente Führung sorgte, als er in der 34. Minute eine Ecke über die Linie stocherte.

Hochverdient deshalb, weil bis dahin nur Essen spielte und bereits nach einer runden Viertelstunde zwei Riesenchancen hatte: Bei der ersten traf Joel Ngom Ngom mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze den Innenpfosten (14.), bei der zweiten rettete VdS-Keeper Kelvin Sanchez Del Villar in höchster Not gegen Frederick Gipper (16.).

Nach der Führung drückte Essen, angeführt vom ganz starken Michalsky, weiter und kam durch ein zweites ziemlich krummes Ding zum 2:0: Ein durch Oliver Steurer leicht abgefälschter Freistoß von Denis Ivosevic fand den Weg an Freund und Feind vorbei ins lange Eck, Sanchez del Villar war bedient (38.). Wie aus heiterem Himmel kam Nievenheim keine 120 Sekunden später zum Anschlusstreffer, als Kevin Buttchereit einen Eckball über die Linie drückte - mit dem knappen Rückstand war Nievenheim gut bedient.

Trotz bis dahin enttäuschender Vorstellung hätte Nievenheim nach dem Wechsel durchaus noch für die Wende sorgen können, hatte in der 51. Minute eine Doppelchance: Zunächst jagte Stephan Volk einen Freistoß in die Arme von SW-Keeper Tobias Ritz, kurz darauf scheiterte Kevin Scholz frei vor Ritz. Auch in der Folge hatte Nievenheim gegen nun tiefstehende Essener mehr vom Spiel, in einer zunehmend zerfahrenen Partie haperte es aber bei den Hausherren sichtlich im Spielaufbau. Per Konter verpasste Essen so schließlich dem VdS durch Quendrim Kuci den Gnadenstoß.

(NGZ)
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