Fußball-Niederrheinliga Torjägerin hinterlässt Lücke bei Gustorf/Gindorf

Gustorf · Vanessa Wistuba beendet ihre Karriere als erfolgreichste Schützin der Fußball-Niederrheinliga. Ersatz ist bei dem Verein aus Grevenbroich noch nicht in Sicht.

 Vanessa Wistuba (r.) hatte mit ihren Toren großen Anteil daran, dass die SpVg Gustorf/Gindorf den Klassenverbleib schaffte.

Vanessa Wistuba (r.) hatte mit ihren Toren großen Anteil daran, dass die SpVg Gustorf/Gindorf den Klassenverbleib schaffte.

Foto: SG

Die SpVg Gustorf/Gindorf hat ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Nach drei Aufstiegen in Folge und der abgebrochenen ersten Spielzeit in der Niederrheinliga gelang dort nun souverän den Klassenverbleib. Platz acht und 18 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge sprechen eine klare Sprache. Maßgeblichen Anteil daran hatte Stürmerin Vanessa Wistuba. Die Frau von Trainer Dirk Wistuba sicherte sich mit 31 Treffern in 22 Spielen die Torschützenkrone. Hinzu kamen zehn Vorlagen. Damit schoss sie sieben Tore mehr als die Zweitplatzierte Ricarda Brinkmann von Tusa Düsseldorf. Trotz der beeindruckenden Zahlen beendet die 38-Jährige nun aber ihre Karriere.

„Sie ist unersetzlich“, erklärt Trainer Dirk Wistuba. Gänzlich unerwartet kam der Schritt jedoch nicht, sie liebäugelte bereits länger damit, die Schuhe an den Nagel zu hängen. Dennoch wollte sie ihre Karriere nicht nach einem Aufstieg beenden. „Wenn sie Sonntag spielt, ist sie meistens bis Mittwoch kaputt“, begründet ihr Ehemann das Karriereende. Zudem kamen immer wieder Verletzungen, zu Beginn des Jahres brach sie sich vier Mittelfußknochen. Jedoch hat das Karierende von Vanessa Wistuba nicht nur körperliche, sondern auch berufliche Beweggründe. „Wir werden, wenn alles läuft wie geplant, im Oktober oder November ein eigenes Fitnessstudio eröffnen, so dass wir beide etwas kürzertreten müssen“, berichtete Dirk Wistuba.

Klar, dass seine Frau eine riesige Lücke im Kader hinterlässt. Aktuell unternimmt er große Anstrengungen, um den sportlichen Verlust zu kompensieren. „Wir führen bereits mit einigen Spielerinnen Gespräche, dennoch ist es unmöglich, eine Spielerin aus unserer Umgebung zu finden, die sie ersetzen könnte“, berichtet Dirk Wistuba. Daher möchte er durch eine Systemänderung versuchen, den Verlust an Offensivpower zu kompensieren. „Ich werde zukünftig auf eine Doppelspitze setzen und hoffe, dass die Abwehr die offensivere Ausrichtung kompensieren kann“, verrät der Coach. Für ihn ist die taktische Umstellung jedoch nicht allein der Schlüssel zum Erfolg. „Der Kampfgeist der Mannschaft ist bereits riesig, aber wir müssen noch mal mehr zusammenarbeiten und kämpfen, wenn wir auch im dritten Jahr die Klasse halten wollen“, betont der Erfolgscoach.

Dirk Wistuba erwartet, dass die nächste Saison eine große Herausforderung für die Mannschaft wird. Dennoch ist er davon überzeugt, dass es auch ohne seine Frau genug gute Spielerinnen im Kader gibt. „Mit Melina-Anita Horn und Sophia Molnar haben wir zwei Spielerinnen, die sich auch in dieser Saison schon stark entwickelt haben und über ein großes Potenzial verfügen“, lobt er. Auch wenn Vanessa Wistuba der Mannschaft fehlen wird, ist Dirk Wistuba davon überzeugt, dass seine Mannschaft erneut die Klasse halten kann.

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