Fußball Kapellen schliddert in die Krise

Beim TV Jahn Hiesfeld kassierte Fußball-Niederrheinligist SC Kapellen gestern seine dritte Niederlage in Folge. Wieder lief die Partie sehr unglücklich für die Erftstädter, wieder blieben sie beim 0:2 ohne Torerfolg.

 In dieser Szene kommt Patrick Becker (r.) gegen Hiesfelds Stürmer Tuncay Aksoy zu spät. Später musste der Kapellener Defensivspezialist mit Rot vom Feld, weil er den Schiedsrichter beleidigt haben soll.

In dieser Szene kommt Patrick Becker (r.) gegen Hiesfelds Stürmer Tuncay Aksoy zu spät. Später musste der Kapellener Defensivspezialist mit Rot vom Feld, weil er den Schiedsrichter beleidigt haben soll.

Foto: J. Kazur

Hiesfeld Wenn sich die alte Fußballweisheit bewahrheitet, dass sich fragwürdige Entscheidungen gegen eine Mannschaft im Laufe der Saison ausgleichen, dann darf sich Niederrheinligist SC Kapellen noch auf den Rest der Spielzeit freuen. Denn bei der gestrigen 0:2-Auswärtsniederlage (0:1) war es wieder einmal der Schiedsrichter, der den negativen Verlauf der Partie für die Gäste mit sehr umstrittenen Pfiffen maßgeblich beeinflusste. Nach der dritten Niederlage in Folge ohne eigenen Torerfolg kommen auf die junge Mannschaft der Erftstädter angesichts der Gesamtsituation inklusive einer nach wie vor überaus angespannten Personalsituation schwere Zeiten zu.

"Wir müssen die Ruhe bewahren, miteinander reden und uns zusammenraufen", gab SCK-Vorsitzende Jupp Breuer nach dem Spiel als Rezept gegen ein Krisenszenario aus. Für ihn gab es zwei Gründe, wieso es erneut nichts wurde mit einem Erfolgserlebnis: die anhaltende Abschlussschwäche und die Leistung von Schiedsrichter Sven Intveen. Und in der Tat waren es drei Entscheidungen des Unparteiischen aus Krefeld, die von außen nur schwer nachzuvollziehen waren und die die alles in allem engagiert auftretenden Kapellener auf die Verliererstraße brachten. Das erste Mal sorgte er für Ratlosigkeit bei Zuschauern und den meisten Spielern, als er in der 25. Minute nach einem Hiesfelder Schuss in die zweite Etage auf den Elfmeterpunkt zeigte. Stephan Schneider nutzte das Geschenk zum 1:0 für die Hausherren. Kurz vor der Pause wurde dann Kapellens Patrick Becker übel gefoult, ohne dass Intveen pfiff. Stattdessen zeigte er Becker nach Ende der Behandlungspause die Rote Karte. Im Spielbericht stand hinterher, dass Becker ihn mit dem berühmten Spruch von Götz von Berlichingen beleidigt haben soll. Beckers Version hinterher war ein andere, er will über die heftigen Schmerzen geklagt haben. Die dritte strittige Szene ereignete sich in der 58. Minute, als Raddatz in den Lauf von Eduard Ungefug spielte, der Assistent Weiterspielen anzeigte, Intveen aber auf Abseits entschied. Anschließend ging es mit einem Schiedsrichterball weiter.

Wobei die Kapellener in ihrer starken Anfangsphase schon selbst viel dafür hätten tun können, nicht auf andere angewiesen zu sein. Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Eduard Ungefug in der 17. Minute nach einer Flanke von Sven Raddatz freistehend aus sechs Metern per Kopf getroffen hätte. Auch nach dem 0:2 unmittelbar nach der Pause spielten die Gäste mit zehn Mann tapfer weiter, doch sie blieben gegen schwach konternde Hiesfelder glücklos. SCK-Coach Markus Anfang wollte seinen Spielern aber keine Vorwürfe machen: "Dieser Spielverlauf passt in unsere Situation. Jetzt muss ich versuchen, die Jungs wieder aufzubauen."

(NGZ)
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