Fußball Kapellen muss gleich im nächsten Derby ran

Kapellen · In der Fußball-Oberliga Niederhein kickt der SCK heute Nachmittag beim starken TuS Bösinghoven.

 Der Kapitän ist wieder an Bord: Dalibor Cvetkovic läuft nach abgelaufener Rotsperre für Kapellen in Bösinghoven auf.

Der Kapitän ist wieder an Bord: Dalibor Cvetkovic läuft nach abgelaufener Rotsperre für Kapellen in Bösinghoven auf.

Foto: Linda Hammer

Wenn es nach Chiquinho geht, ist ein Derby so ähnlich wie ein Pokalspiel: Es hat seine eigenen Gesetze. "Im Derby zählt die Tabelle nicht. Keiner ist Favorit", sagt der Trainer des SC Kapellen, der das erst vergangene Woche am eigenen Leib erfahren musste. Da empfing der Fußball-Oberligist den SV Uedesheim. Eigentlich eine klare Sache, standen die Neusser doch auf dem vorletzten Platz und waren nicht gerade in der Erfolgsspur. Dazu hatten die Kapellener bereits das Hinspiel in Uedesheim locker und leicht mit 6:0 gewonnen. Was sollte da schiefgehen?

Einiges. Denn nach 90 ausgeglichenen Minuten stand es 1:1. "Das war verdient. Wir hätten am Ende sogar noch verlieren können", sagt Chiquinho und freut sich umso mehr auf das kommende Spiel. Heute (14 Uhr) geht es für den SCK nämlich gleich zum nächsten Derby beim TuS Bösinghoven. Und weil der in der Tabelle einen Platz über Kapellen steht, hofft der brasilianische Trainer, dass seine Derby-Grundsätze auch dann gelten.

"Die stehen über uns, aber das bedeutet gar nichts", sagt der 39-Jährige, der sich nicht verstecken will. Selbst die starke Bösinghovener Offensive um Torjäger Kevin Dauser (21 Tore), der allein im neuen Jahr bereits neunmal getroffen hat, lässt den SCK-Coach nicht in Ehrfurcht erstarren: "Wir spielen unser Spiel. Wir können gar nicht defensiv spielen. Wir sind diszipliniert und stehen kompakt, aber das ist nicht dasselbe. Bayern München steht auch kompakt."

Auf der anderen Seite wisse er aber natürlich, dass das Team aus Meerbusch zu den besseren der Liga gehört und es auf dem Kunstrasen alles andere als einfach wird. Selbst die beiden jüngsten Niederlagen der Bösinghovener (1:2 gegen Essen II, 0:3 gegen Duisburg II) änderten daran nichts. Mehrmals habe er den TuS in den vergangenen Monaten beobachtet. "Die haben letztens 8:1 gegen Lackhausen gewonnen. Wir wissen, dass die Qualität haben", sagt Chiquinho, der dem Gegner eine gute Mannschaft bescheinigt. "Aber wir haben auch eine gute Mannschaft." Es gehe nur darum, das auch zu zeigen. Und nicht wie in den vergangenen Wochen zu wenig aus dem eigenen Potenzial zu machen. Als der SCK immer wieder Punkte liegen ließ, weil er vorne die Chancen nicht nutze und hinten zu viele Fehler machte. Erst einen Sieg gab es im Jahr 2014. "Wenn wir alles zeigen, sind wir für jede Mannschaft schwer zu schlagen. Aber wir müssen konstanter werden", sagt der Trainer.

Helfen soll dabei vor allem Kapitän Dalibor Cvetkovic, der nach seiner abgesessenen Sperre erstmals wieder dabei ist und die Abwehr zusammenhalten soll. Verzichten müssen die Kapellener aber auf Frederic Leufgen. Der 25-Jährige hat sich einen Virus eingefangen und nun vom Arzt eine längere Pause verordnet bekommen. Mindestens einen Monat, wenn nicht zwei, wird er aussetzen müssen. Dazu ist noch Sükrü Ak gesperrt. Aber auch de Gastgeber haben einige Ausfälle zu beklagen. Die Abwehrspieler Stefan Galster und Lukas van den Bergh sind nach ihren Roten Karten gesperrt. Aber das zählt wohl alles nichts, denn Derbys haben ja bekanntlich eigene Gesetze.

(bes)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort