Vor der Partie hatte SCK-Coach Michael Habermann gehofft, seine Mannschaft würde mit dem Heimerfolg gegen den Wuppertaler SV im Rücken hoch motiviert den ersten Sieg auf des Gegners Platz angehen. Doch mit dieser Hoffnung ließen ihn seine Mannen allein. Denn in der ersten Hälfte war so gut wie nichts von dem zu sehen, was nötig ist, um sich in der Fremde zu behaupten. Kaum Laufbereitschaft, haarsträubende Fehler im Aufbauspiel und viele verlorene Zweikämpfe machten es den Hausherren leicht, die Partie zu beherrschen und sich eine Großzahl von Torchancen zu erarbeiten. Auch von der in der Vergangenheit so oft gelobten Ordnung in der Kapellener Defensive war wenig zu sehen, so dass sich für die Hiesfelder jede Menge Räume auftaten, um ihr Angriffsspiel zu entfalten. Dabei offenbarte sich in den wenigen Szenen, in denen die Gäste konsequent nach vorne spielten, dass der TV Jahn hinten durchaus anfällig ist. Hätte es nach 45 Minuten 6:3 für die Gastgeber gestanden, hätte das niemanden der knapp 200 Zuschauer verwundert. Da es aber mit 0:0 in die Kabinen ging, bekam Michael Habermann die Chance, seinen Spielern ins Gewissen zu reden.

"Ich habe ihnen gesagt, dass man nicht so leblos spielen kann, wenn man gewinnen will", erklärte der SCK-Trainer nach der Partie. Zunächst fruchteten seine Worte, Kapellen rückte weiter auf, attackierte früher und erarbeitete sich deutliche Feldvorteile. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis das Tor gegen die verunsicherten Hiesfelder fallen würde. Doch mit dem Platzverweis gegen Benjamin Koncic brach das Spiel der Kapellener wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Erst recht, als Oliver Ritz in der 70. Minute eine Ecke scharf aufs Tor zog und SCK-Abwehrspieler Valentin Rittmann den gestern blendend aufgelegten Keeper Stefan Offermann so irritierte, dass der seine Hände nicht mehr schnell genug hoch bekam und so das 0:1 fiel. Was die Gäste danach auch versuchten, um wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen — es misslang gründlich.