Fußball Kapellen erwischt TuRU kalt

Kapellen · Die Fußball-Niederrheinliga wartet gleich am ersten Spieltag mit einer dicken Überraschung auf. Der SC Kapellen besiegt auf eigenem Platz den Titel-Topfavoriten TuRU Düsseldorf mit 2:0 – und das völlig verdient.

 Da war's zum ersten Mal passiert: Nach schöner Vorarbeit von Sven Raddatz setzt sich Simon Kozany im Strafraum gegen Sven Steinfort durch und schießt den SC Kapellen gegen die haushoch favorisierte TuRU aus Düsseldorf mit 1:0 in Front.

Da war's zum ersten Mal passiert: Nach schöner Vorarbeit von Sven Raddatz setzt sich Simon Kozany im Strafraum gegen Sven Steinfort durch und schießt den SC Kapellen gegen die haushoch favorisierte TuRU aus Düsseldorf mit 1:0 in Front.

Foto: M. Reuter

Die Fußball-Niederrheinliga wartet gleich am ersten Spieltag mit einer dicken Überraschung auf. Der SC Kapellen besiegt auf eigenem Platz den Titel-Topfavoriten TuRU Düsseldorf mit 2:0 — und das völlig verdient.

Zwei Szenen waren exemplarisch für die TuRU aus Düsseldorf, die gestern am ersten Spieltag der Fußball-Niederrheinliga als haushoher Favorit auf den Titel ins Erftstadion gereist war — am Ende aber mit einer verdienten 0:2-Niederlage (Halbzeit 0:1) die Heimreise antreten musste.

Zunächst schlug TuRU-Coach Frank Zilles in der 82. Minute die Hände verzweifelt vor dem Gesicht zusammen, nachdem sich in Stephan Bork und Marko Nikolic zwei seiner Spieler im Mittelfeld fast gegenseitig über den Haufen gerannt, und damit den Hausherren eine gute Konterchance eröffnet hatten. Dann war es kurz vor dem Schlusspfiff TuRU-Keeper Jonas Agen, der seinem Mitspieler Sven Steinfort eine verbale Abreibung verpasste, weil der sich von einem gestern ganz starken Sven Raddatz im Strafraum ohne große Gegenwehr austanzen ließ. So musste Agen schon mit einer Großtat weiteres Ungemach für sein Team verhindern.

Dass Agen so ausrastete, hatte einen guten Grund. Denn zu diesem Zeitpunkt lagen die mit großen Vorschusslorbeeren angereisten Gäste schon 0:2 im Hintertreffen und steuerten auf eine verdiente Niederlage zu. "Meine Mannschaft war einfach nicht im Bilde. Sie hat von Laufbereitschaft bis Leidenschaft alles vermissen lassen, was zum Fußball dazugehört", war Zilles maßlos enttäuscht von seiner Truppe. Er sah sich darin bestätigt, sich schon im Vorfeld der Saison gegen die alleinige Favoritenstellung gewehrt zu haben. "Mit Leistungen aus der Vergangenheit kann niemand etwas erreichen. Von alleine wird keiner die Nummer eins."

Die Nummer eins war gestern eindeutig der SC Kapellen, der bei den schwülwarmen Temperaturen gestern zwar auch knapp 20 Minuten brauchte, um richtig ins Spiel zu finden, ab dann aber das Geschehen dank guter Organisation und hohem Einsatzwillen bis zum Ende im Griff hatte. Gegen die gut stehenden Hausherren fiel der TuRU eigentlich kaum mehr ein, als mit langen Bällen die vermeintlich gefährlichen Angreifer Erhan Albayrak und Miguel Lopez Torres zu suchen. Doch die beiden blieben praktisch das ganze Spiel über abgemeldet. Kapellen gelang es dagegen immer besser, nach Balleroberung schnell umzuschalten und gefährlich vor das TuRU-Tor zu kommen. Da war es nur folgerichtig, dass Simon Kozany nach starker Vorarbeit von Sven Raddatz in der 33. Minute das 1:0 erzielte — und das, obwohl er kurz zuvor angezeigt hatte, dass er wegen einer Verletzung ausgewechselt werden will. Für die Entscheidung sorgte in bester Torjägermanier Lars Schuchardt, als er nach gutem Einsatz von Alexander Sitter abgezockt vollstreckte (72). Anschließend hätte Raddatz noch seine starke Leistung krönen können, doch in der 89. Minute und 91. Minute fehlte ihm nach klasse Einzelleistungen das Glück im Abschluss. Gestern war das leicht zu verschmerzen.

(NGZ)
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