Galopp Galoppfreunde geben noch nicht auf

Neuss/Dortmund. · Friedhelm Thissen plant neuen Rennverein, Axel Kleinkorres siegt in Dortmund.

 Will um den Galoppstandort kämpfen: Friedhelm Thissen.

Will um den Galoppstandort kämpfen: Friedhelm Thissen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Es war nicht ohne eine gewisse Ironie, als am Sonntagmorgen um 10.51 Uhr auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel der in Neuss trainierte, dreijährige Wallach Nextwave mit Jockey Jozef Bojko das erste Rennen des Tages gewann.

Für Trainer Axel Kleinkorres wurde es der 15. Sieg in dieser Saison. Mit dem 15,6:1 Außenseiter Nextwave war es der erste Sieg, allerdings auch für das Pferd. Beim Herbst-Meeting in Baden-Baden-Baden/Iffezheim wechselte der Wallach vom Kollegen Sascha Smrczek in Düsseldorf in den Kleinkorres-Stall. Die vorherigen Besitzer vom Stall Winterhude hatten nach elf Rennen ohne Sieg die Lust an ihrem Pferd verloren.

Der Renntag war nach Dortmund verlegt worden, weil der Neusser Reiter-und Rennverein zahlungsunfähig ist und vor der Insolvenz steht ((die NGZ berichtete). In Neuss gibt es indes eine Initiative des langjährigen Vorstandsmitgliedes Friedhelm Thissen, mit einem neuen Verein den Rennbetrieb auf dem seit dem 30. August 1875 genutzten Gelände fortzusetzen.

Der ehemalige Leiter des Sportamtes gegenüber unserer Redaktion: „Mit den finanziellen Verbesserungen im nächsten Jahr durch die Veränderung des Gesetzes über die Buchmacher-Steuer und Fördermittel des Landes NRW sollte der Betrieb wieder zu lenken sein. Dazu müssten die Forderungen der Stadt den aktuellen Verhältnissen  angepasst werden.“

Die für alle Rennvereine wichtigen Gesetzesänderungen hatte Galopper-Verbands-Präsident Michael Vesper nach hartnäckigen Verhandlungen in Berlin durchgesetzt. Vesper hatte sich schon vor dem Ende des Reiter-und Rennvereins für einen Fortbestand der Neusser Rennbahn eingesetzt. Er äußerte dabei auch Unverständnis über das Verhalten des Vereins-Präsidenten Jan-Antony Vogel, im Hauptberuf Chefmanager des Direktoriums für Pferdezucht und Rennen in Köln. Zur Neugründung eines Vereins werden sieben Personen benötigt. Thissen hofft: „Es müssten sich doch in Neuss sieben Persönlichkeiten finden, die nach der Insolvenz einen unbelasteten Neuanfang wagen.“

Acht Rennen werden am zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) ab 11.30 Uhr auf der Grasbahn am Mülheimer Raffelberg ausgetragen. Erstmals seit vielen Jahren findet dieser früher auch in Neuss ausgetragene Weihnachtsrenntag wieder dort statt, wo ein neuer Rennclub im Jahre 2018 nach der Insolvenz des langjährigen Veranstalters erfolgreich neu startete.

Allerdings unter anderen Voraussetzungen als In Neuss. In Mülheim handelte es sich bei den neuen Machern um finanzstarke Besitzer und Züchter, die großes Interesse daran hatten, den Trainingsbetrieb auf dem Gelände zu erhalten. Ein Problem bei der Abwicklung der Insolvenz war in Mülheim der im Innenraum der Bahn aktive Golfclub, mit dem sich der neue Rennclub letztlich aber einigte.

Auf der Bahm am Raffelberg läuft am zweiten Weihnachtstag aus dem Kleinkorres-Stall Aljondra. Seine Stallnachbarin Katja Gernreich ist mit der Stute Red Dynamite präsent. Aus dem Gernreich-Stall liefen in Dortmund die Mitfavoriten Hellomoto und Vertical Rhythm, beide belegten vierte Plätze. Vertical Rhythm gelang das im vierten Rennen, das unter dem Namen „Preis der Galopprennbahn Neuss“  ausgetragen wurde

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