Korschenbroich Kampf gegen Fluglärm

Korschenbroich · Der Umweltausschuss fordert, dass die Stadt die Aufnahme in die Fluglärmkommission des Flughafens Düsseldorf beantragt. Es gibt Befürchtungen, dass der Airport die Abflugrouten geändert habe – zu Lasten Kleinenbroichs.

 Andernorts fliegen Flugzeuge tiefer als in Korschenbroich. Dennoch ist Fluglärm auch in der Stadt ein großes Thema.

Andernorts fliegen Flugzeuge tiefer als in Korschenbroich. Dennoch ist Fluglärm auch in der Stadt ein großes Thema.

Foto: Schütz

Der Umweltausschuss fordert, dass die Stadt die Aufnahme in die Fluglärmkommission des Flughafens Düsseldorf beantragt. Es gibt Befürchtungen, dass der Airport die Abflugrouten geändert habe — zu Lasten Kleinenbroichs.

Korschenbroich: Kampf gegen Fluglärm
Foto: M. Reuter

Der Umweltausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung eindringlich mit Fluglärm beschäftigt. Peter Drüll (Die Aktive) hegt die Vermutung, dass der Düsseldorfer Flughafen seine Abflugrouten geändert hat. Er habe die Beobachtung gemacht, "dass seit neuestem schnurgerade über Kleinenbroich hinweg geflogen wird". Das sorge für zusätzlichen Lärm. Die Verwaltung musste diesbezüglich zunächst passen: "Wir sind darüber nicht informiert worden. Aber wir werden nachfragen", sagte Planungschef Dieter Hoffmans.

Gerd Sack vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) verwies auf ein Gespräch mit Horst Becker, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium. Dieser habe ihm versichert, dass Korschenbroich in die Fluglärmkommission für den Flughafen Düsseldorf aufgenommen werden könnte, falls die Stadt Interesse habe. Um das Verfahren zu beschleunigen, habe der Staatssekretär empfohlen, der Antragstellung möglichst einen Ratsbeschluss beizufügen. Damit soll die Dringlichkeit des Wunsches dokumentiert werden.

Bei den Politikern ist das Interesse an einer Beteiligung der Stadt groß. Das zeigte sich nach Sacks Wortmeldung: Sowohl die Aktiven als auch Ulrich Afflerbach (SPD) schlugen einen entsprechenden Antrag vor, den auch Ausschussvorsitzender Klaus-Peter Schöttle (CDU) befürwortete. Einstimmig beauftragte das Fachgremium die Verwaltung, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, damit schon in der kommenden Ratssitzung eine entsprechende Entscheidung getroffen werden kann.

Nachdem die Stadt bereits vor zwei Jahren einen Lärmaktionsplan aufgestellt hat, steht nun die zweite Stufe der Planung an. "Auch die Landstraße 361 ist jetzt im Programm", informierte Dieter Hoffmans die Politiker. Die Auftragsvergabe stehe kurz vor dem Abschluss. Bis zum 18. Juli kommenden Jahres muss die Stadt in der zweiten Phase alle Straßenzüge auflisten, die jährlich von mehr als drei Millionen Fahrzeugen passiert werden. Ähnliches gilt für die Bahn: Hier sind alle Schienenwege aufzuführen, auf denen pro Jahr mehr als 30 000 Züge verkehren.

Zusätzlich zu den bereits in einer ersten Phase der Lärmaktionsplanung aufgenommenen Verkehrswegen geht es aber vor allem um etliche Abschnitte von Bundes- und Landstraßen. Betroffen sind die B 230 ebenso wie die Landstraßen 31, 361, 381, 382 und 390. Angebote für die Erstellung des Lärmaktionsplans in seiner zweiten Stufe hat die Stadt bereits eingeholt. Auch die Öffentlichkeit soll wieder beteiligt werden.

(NGZ)
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