TSV Bayer Dormagen (K) ein Aufgalopp

Von Volker Koch

Von Volker Koch

TSV Bayer Dormagen startet am Samstag mit einem Heimspiel gegen den TV Hüttenberg in das Unternehmen Bundesliga-Aufstieg. Trainer Kai Wandschneider warnt davor, die Partie gegen den Tabellenletzten der vergangenen Saison auf die leichte Schulter zu nehmen.

Es war das letzte Pflichtspiel der vergangenen Saison. Nach der 29:33-Niederlage gegen den TSV Bayer Dormagen verabschiedete sich der TV Hüttenberg von seinen Fans - und nach einem Jahr von der Zweiten Liga. Am Samstag (18.30 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) sind die Hessen wieder da, als Auftaktgegner eben jenes TSV Bayer Dormagen.

Möglich wurde die Wiederauferstehung des TVH durch die Lizenzentzüge für die Erstligisten TuSEM Essen und SG Wallau-Massenheim und Zweitligist SG Werratal, durch die es in der Zweiten Liga Süd keinen Absteiger gab: Schlusslicht Hüttenberg, die TSG Groß-Bieberau und der EHV Aue blieben zweitklassig.

In den Hüttenbergern deshalb gleich wieder einen Abstiegskandidaten zu sehen, davor warnt Kai Wandschneider: "Die waren schon in der vergangenen Saison nicht so schlecht wie ihr Tabellenstand". Der Trainer des TSV Bayer Dormagen denkt dabei vor allem an das Hinspiel, in dem sich seine Schützlinge beim 28:27-Sieg überaus schwer taten. "Hüttenberg hatte da mindestens einen Punkt verdient", erinnert sich der Handball-Lehrer, "im Rückspiel waren wir dann jedoch eindeutig überlegen."

Da war auf Seiten der morgigen Gäste allerdings Gennadij Chalepo nicht dabei. Der Weißrusse, der während der vergangenen Saison vom Nachbarklub Wetzlar nach Hüttenberg wechselte, fungiert nun als Spielertrainer, wird dabei auf der Bank vom erst 27 Jahre alten Jan Gorr unterstützt. Auf dem Feld verließen fünf Akteure, darunter die Leistungsträger Michael Viehmann und Matthias Wendtlandt, den Klub, der sich dafür mit dem polnischen Nationaltorhüter Artur Banisz und Sebastian Roth verstärkte, der ebenso wie Junioren-Nationalspieler Florian Lauth ein Zweitspielrecht für Erstligist HSG Wetzlar besitzt.

"Mit Chalepo, Lauth, Roth und dem ebenfalls erstliga-erfahrenen Thomas Schäfer verfügt Hüttenberg über eine starke Rückraumachse", urteilt Wandschneider über die Gäste. Viel mehr weiß der Dormagener Coach allerdings nicht über den morgigen Gegner.

Das hat freilich eher etwas mit dem frühen Saisonzeitpunkt als mit mangelndem Respekt zu tun: "Wer in dieser Liga irgendeinen Gegner nicht ernst nimmt, der wird sein blaues Wunder erleben", das hat Wandschneider seinen Spielern in dieser Woche immer wieder klar gemacht.

Die sich gleich über doppelten Zuwachs freuten: Den neben dem neuen ungarischen Linkshänder Szabolcs Laurencz nahm auch Kjell Landsberg das Training wieder auf, nachdem der Haarriss an der Hand des Kreisläufers verheilt ist. "Ganz wichtig", sagt Wandschneider, "denn vor seiner Verletzung hat Kjell ein paar Riesenspiele gemacht."

Er ist davon überzeugt, dass Landsberg ebenso wie Oliver Tesch, der wegen der Junioren-Weltmeisterschaft die Hälfte der Vorbereitung nicht mitmachen konnte, "schnell wieder das Niveau der vergangenen Saison erreichen werden." Und da gehörte das Duo sicher zu den besten Kreisläufern der Liga.

Landsberg wird auf jeden Fall spielen. Ob die Zuschauer - "hoffentlich ein paar mehr als im Pokal gegen Gensungen", sagt Wandschneider - auch Szabolcs Laurencz erstmals in Aktion bewundern können, stand am Donnerstag noch nicht fest. Der Spielerpass des Ungarn war nämlich nicht auf der TSV-Geschäftsstelle eingetroffen. "Wir sind aber guter Dinge, dass das bis zum Anpfiff noch rechtzeitig erfolgen wird", meint TSV-Hauptgeschäftsführer Uli Derad.

Wandschneider hat einen positiven Effekt dank des Neueinkaufs jedenfalls schon festgestellt: "Wir konnten im Training endlich mal wieder sechs gegen sechs spielen." Was ihm sicher nicht ungelegen kam. Denn egal, ob gegen den Ersten oder den Letzten der vergangenen Saison, eines weiß Wandschneider vor dem Auftakt ganz genau: "Wir müssen auf jeden Fall vorsichtig sein, denn das erste Spiel ist immer 'was Besonderes."

(NGZ)
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