Reitsport Juniorteam krönt tolle Aufholjagd

Happy End für die Neusser Junioren: Nach einer fantastischen Aufholjagd hat die Mannschaft der Trainerinnen Simone Lang-Wiegele und Antje Hill Gold geholt. Vor dem letzten Durchgang verbuchte die Mannschaft im Pferdesportpark Magna Racino noch einen Rückstand von fast einem Zehntel. Doch mit der abschließenden Kür konnten die Neusserinnen, die wie im vergangenen Jahr von Johannes Kay aus Flensburg verstärkt wurden, am Samstag in einem Herzschlagfinale das Blatt noch wenden.

Das sechsköpfige Richtergremium vergab auf die fast ohne Fehler ausgeführte Darbietung auf Remake die Höchstnote von 8,653 Punkten und damit drei Zehntel mehr als den ebenfalls genial aufgelegten Gastgebern vom Club 43 aus Wien (8,356). Im Gesamtergebnis bedeutete dies 7,876 Punkte für den RSV. Österreich rangierte mit 7,831 Punkten nur 0,045 Zähler dahinter. "Wir wussten, dass diesmal alles passen muss, um noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Wir wussten aber auch, dass die Möglichkeit bestand. Darin lag auch eine große Motivation", sagte Longenführerin Simone Lang-Wiegele, die einen entscheidenden Teil zum Erfolg beitrug. Denn Remake verlief zu Beginn sehr verhalten, das Projekt Aufholjagd drohte kurzzeitig schon ganz am Anfang zu scheitern. Doch die Weltcup-Gesamtsiegerin aus dem Jahr 2010 gab dem Vierbeiner nach Aussage von Bundestrainerin Ulla Ramge "im richtigen Moment die richtigen Hilfen mit der richtigen Dosierung. Das war einfach Weltklasse".

Bei den Österreichern, die auch im vergangenen Jahr im slowakischen Pezinok den Triumph in der letzten Kür aus der Hand geben mussten, saß die Enttäuschung tief. Bittere Tränen kullerten am Zirkelrand, nachdem die Vertreter der Alpenrepublik auf ihrem Dionysos nahezu fehlerfrei geblieben waren. Hinzu kam eine Portion Unverständnis. "Besser ging es bei uns nicht. Die Kinder haben nichts falsch gemacht. Es wird eine Zeit dauern, bis wir sie aus diesem Tief wieder herausziehen und neu motivieren können", gab Trainerin Karen Asmera zu Protokoll. Eine tröstende Geste folgte von Simone Lang-Wiegele. Bei der Flower Ceremony unmittelbar nach der Ergebnisverkündung nahm die 27-Jährige auf der Ehrenrunde die kleinste Österreicherin an die Hand, so dass sich beide Teams nicht hintereinander, sondern nebeneinander vor ausverkauftem Haus feiern lassen konnten.

Mit dem Sieg im Mannschaftswettbewerb retteten die Pferdeakrobatinnen vom Nixhof zugleich die deutsche Ehre in der Junioren-Kategorie. Denn in allen anderen Junioren-Wettbewerben konnte Österreich zur Freude ihres Equipechefs Manfred Rebel die Siege eingefahren. Rang drei bei den Teams ging im Übrigen nach Italien, das sich knapp gegen die Schweiz durchsetzen konnte. Ramge: "Wir liegen voll im Plan."

(NGZ)
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