Korschenbroich Junge Union lehnt geplanten Kreisverkehr ab

Korschenbroich · Die Junge Union (JU) Korschenbroich will den Kreisverkehr, der an der Kreuzung Hindenburgstraße/Friedrich-Ebert-Straße geplant ist, verhindern. Sie hat Sicherheitsbedenken. Aus diesem Grund hat sich die JU jetzt an Bürgermeister Heinz Josef Dick gewandt. "Wir fordern einen sicheren Schulweg für die Kinder und Jugendlichen, die die heute schon extrem befahrene Kreuzung regelmäßig queren müssen", erklärt Ann-Kathrin Küsters gegenüber.

 Verkehrszählung der JU: Ann-Kathrin Küsters und Fabian Schröer zählten gestern vor Schulbeginn fast 300 Kinder und Jugendliche im Kreuzungsbereich.

Verkehrszählung der JU: Ann-Kathrin Küsters und Fabian Schröer zählten gestern vor Schulbeginn fast 300 Kinder und Jugendliche im Kreuzungsbereich.

Foto: KN

Die JU-Vorsitzende Ann-Kathrin Küsters und Schriftführer Fabian Schröer können die Bedenken mit aktuellen Zahlen belegen: "Wir haben gestern Morgen von 7 bis 8.30 Uhr im besagten Kreuzungsbereich fast 300 jugendliche Passanten registriert." Hochgerechnet geht der JU-Vorstand täglich von 800 bis 1000 Verkehrsbewegungen aus: "Wir haben dabei bewusst keine Erwachsenen gezählt und uns nur auf Passanten bis 25 Jahre konzentriert."

Zum Hintergrund: Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Denkmalpflege hat sich in seiner Dezember-Sitzung mit dem Ausbau der Landesstraße 381 zwischen Gladbach und Korschenbroich befasst. Der Vorschlag des Landesbetriebes Straßenbau NRW, unter anderem den Verkehrsknotenpunkt Hindenburg-/Friedrich-Ebert-Straße langfristig mit einem Kreisverkehr zu "entschärfen", stößt bei der JU auf großen Widerstand. Sie richtet ihren Fokus ausschließlich auf Kinder und Jugendliche und kommt dabei zu einem erschreckenden Ergebnis: "Kreisverkehre sind für Fußgänger und Radfahrer äußerst problematisch."

Bei der "drohenden Gefahr" zitiert die JU-Vorsitzende eine belgische Studie aus dem Jahre 2008: "Die zeigt, dass die Unfallzahlen nach dem Umbau von Kreuzungen zu Kreisverkehren erheblich steigen." Die Zahl der Leichtverletzten steigt in dieser Studie um 48 Prozent, die mit schwer oder tödlich Verletzten sogar um bis zu 77 Prozent. "Ein solches Szenario gilt es in unserer Stadt zu verhindern", sagt Ann-Kathrin Küsters und fordert eine andere, sicherere Verkehrslösung und eine kinderfreundlichere Politik. Auch wenn sich die JU-Chefin zu den Altenheim-Plänen zwischen Bahnlinie und L 381 nicht äußert, bestätigt sie doch: "Das Gefahrenpotenzial gilt auch für Erwachsene und damit auch für Senioren."

(NGZ)
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