Tennis in Neuss Jugendarbeit von BW zahlt sich aus

Neuss · Seit einigen Jahren kümmert sich der Traditions-Tennisverein wieder mehr um den Nachwuchs. In der Breite und in der Spitze. Erfolge sind die logische Konsequenz.

Lenny de Blaer ist ein großes Talent aus den Reihen des TC BW Neuss. Gerade hat er sich Platz drei bei der DM in Lemgo geholt.

Lenny de Blaer ist ein großes Talent aus den Reihen des TC BW Neuss. Gerade hat er sich Platz drei bei der DM in Lemgo geholt.

Foto: TC BW Neuss

In Patrick Michalski steht zwar ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader der aktuellen Zweitliga-Mannschaft des TC BW Neuss, doch in die Nähe eines Einsatzes ist das Tennistalent noch nicht gekommen. Weil die Neusser als Rekordmeister unbedingt ins Oberhaus zurückkehren wollen, haben Profis aus dem Ausland aktuell die Nase vorne. „Unser Traum ist aber ganz klar, dass irgendwann mal ein Eigengewächs für uns in der Bundesliga spielt. Und wenn es zwei würden, hätten wir auch nichts dagegen“, sagt BW-Urgestein. Der inzwischen 67-Jährige ist 2. Vorsitzender bei den Neussern und hat als ehemaliger Spieler und Trainer ein ganz besonderes Auge für die Jugendarbeit.

Vor rund fünf Jahren haben die Neusser angefangen, in Zusammenarbeit mit der auf der Anlage an der Jahnstraße angesiedelten Tennisschule „Ewige Liebe“ stärker auf die Ausbildung von Nachwuchs zu setzen. Und obwohl die Corona-Pandemie auch den Blau-Weissen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hat, stellen sich nach und nach die Erfolge ein. Mal abgesehen davon, dass alle Jugendmannschaften voriges Jahr den Aufstieg in die jeweils höchste Liga ihrer Altersklassen geschafft haben, gibt es auch immer wieder Erfolge bei Einzelturnieren zu vermelden. Etwa wenn Jou Gnjidic sogar auf internationalen Turnieren unterwegs ist und die Gegner das Fürchten lehrt.

Jüngstes Beispiel ist der gerade mal neun Jahre alte Lenny de Blaer aus Allerheiligen, der mit sechs Jahren in den Verein kam und ziemlich schnell als Ausnahmetalent erkannt und entsprechen gefördert wurde. Seinen ersten überregionalen Erfolg feiert er gerade mit dem dritten Platz bei den Deutschen Jüngstenmeisterschaften in Lemgo. Das Ergebnis harter Arbeit, schließlich trainiert Lenny de Blaer schon dreimal in der Woche im Verein und absolviert zwei zusätzliche Einheiten bei einem Bezirksfördertraining. „Wichtig ist aber auch, dass wir darauf achten, ihn nicht zu überfordern. Die richtige Dosierung ist wichtig“, erklärt Steinhöfel.

Ihm ist aber auch wichtig, zu betonen, dass der zunehmende Erfolg in der Jugendarbeit nicht nur in der Förderung der Toptalente begründet liegt. So bemühen sich die Blau-Weissen auch darum, eine größere Zielgruppe zu adressieren. „Wir versuchen auch, die Breite anzusprechen“, betont Steinhöfel. Das gelingt auch dadurch, dass der Verein sich bemüht, Angebote neben reinem Tennistraining zu machen. So wird dem Nachwuchs spezielles Konditionstraining angeboten, aber auch mentales Training und Leistungsdiagnostik sorgen für Abwechslung. „Der Erfolg ist eine schöne Bestätigung, aber auch bei BW wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Das braucht alles seine Zeit“, weiß der 2. Vorsitzende. Doch der Traum von einem Eigengewächs als fester Bestandteil in der ersten Herrenmannschaft in der Bundesliga lebt weiter.