Korschenbroich "Jugendarbeit muss spontan reagieren"

Grevenbroich · Dirk Kooy, der alte und neue Vorsitzende, über die Arbeit des Stadtjugendrings und den bevorstehenden Rockmarathon.

 Dirk Kooy freut sich auf den elften Rockmarathon und möchte ihn solange wie möglich erhalten. Auch die anderen Angebote und Aktivitäten wie der Spielgeräteverleih sollen bestehen bleiben.

Dirk Kooy freut sich auf den elften Rockmarathon und möchte ihn solange wie möglich erhalten. Auch die anderen Angebote und Aktivitäten wie der Spielgeräteverleih sollen bestehen bleiben.

Foto: Lothar Berns

Herr Kooy, der Stadtjugendring besteht seit zehn Jahren. Welches Resümee ziehen Sie?

Dirk Kooy Die Vereinsform hat uns eine größere Eigenständigkeit für Planung und Durchführung von gemeinsamen Aktionen und Projekten gegeben. Leider sind einige ehrenamtliche Verbände wie etwa die KJG von der Bildfläche verschwunden. Ein Grund dafür ist wohl die hohe berufliche Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderung an ehrenamtliche Mitarbeiter. Umso wichtiger wurde deswegen der Erfahrungsaustausch der im Stadtjugendring vertretenen Verbände.

Was sind die Hauptanliegen des Stadtjugendrings?

Kooy Er ist die Gemeinschaft der Jugendverbände, die offene Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche anbieten. Er vertritt die Anliegen dieser Verbände, aber auch die Anliegen von Kindern und Jugendlichen gegenüber der Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung. Er ist beratendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Jugend, Kultur, Schule und Sport der Stadt Korschenbroich und auch im Jugendhilfeausschuss des Rhein-Kreises Neuss.

Wo "brennt " es denn besonders in der Jugendarbeit?

Kooy Kinder und Jugendliche sind heute in ihren Freizeitwahrnehmungen zeitlich schon sehr eingeschränkt. Somit können stetige Termine kaum noch kontinuierlich aufrechterhalten werden. Die Jugendarbeit muss individuell und sehr spontan auf jugendliches Freizeitverhalten reagieren. Das passt nicht unbedingt in die zeitlichen Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeiter, denn die meisten Verbände können ihre Arbeit nur mit ihnen gewährleisten.

Mit welchen Ideen möchte der Stadtjugendring die kommenden Jahre gestalten?

Kooy Zunächst möchten wir die bestehenden Angebote wie Spielgeräteverleih und den Rockmarathon erhalten. Ins Leben rufen wollen wir einmal im Jahr die "Nacht des guten Geschmacks". In vielen Jugendeinrichtungen wird gerne mit Jugendlichen gekocht. Bei der "Nacht des guten Geschmacks" dürfen sie zu einem Thema ihr Können unter Beweis stellen. Eine Promi-Jury und die Gäste können dann abstimmen, was am besten schmeckt.

Der Rockmarathon feiert in 2014 ebenfalls sein zehnjähriges Bestehen. Ist aus aktuellem Anlass etwas Besonderes geplant?

Kooy Das Jubiläum wird natürlich gefeiert. Wir sind noch in den Planungen, aber es steht schon fest, dass das letzte Konzert in einem größeren Rahmen in der Turnhalle in Kleinenbroich stattfinden wird. Es soll ein Mix aus den besten Bands des Rockmarathons geben und eine überregional bekannte Band eingeladen werden. Anfang Januar stellen wir Näheres dazu vor.

Was wünschen Sie sich allgemein für den Rockmarathon? Darf trotz des Namens auch mal etwas anderes dabei sein als Rockmusik?

Kooy Wir wünschen uns natürlich mehr Vielfalt. Wir fordern auch immer wieder neu gegründete, junge Bands auf, ihre ersten zehn eigenen Lieder mal auf die Bühne zu bringen. Die Ausgangsmotivation des Rockmarathons waren die Nachwuchsförderung und die Förderung von Live-Musik in Jugendeinrichtungen, die sonst selten die Möglichkeiten finden, Konzerte zu organisieren und ihre Songs zu präsentieren.

STEFAN REINELT FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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