Jüchen Jüchener spielt Vampir in Wien

Jüchen · Sebastian Smulders aus Jüchen studierte an der Universität der Künste in Berlin und tritt jetzt im Musical "Tanz der Vampire" in Wien auf. Nach der ersten Großproduktion hofft er auf weitere Erfolge.

Jüchen/Wien Als der 28-jährige Jüchener Sebastian Smulders vor etwa sieben Jahren mit einem Titel aus dem Musical "Tanz der Vampire" bei "Jugend musiziert" überzeugte und gewann, hat er zwar davon geträumt, einmal selbst als Schauspieler, Sänger und Tänzer auf der Bühne zu stehen. Nach seinem Studium von Schauspiel, Gesang und Tanz an der Universität der Künste in Berlin und vielen Engagements in der Hauptstadt spielt er seit einem guten Jahr die Zweitbesetzung des Alfred im Musical "Tanz der Vampire" im Wiener Ronacher Theater.

Geboren in der Eifel und aufgewachsen in Jüchen hatte Smulders immer nur ein Ziel: "Ich bin immer ein Ausreißer gewesen und wollte möglichst weg, um etwas Neues zu sehen und auf der Bühne zu stehen." Er erinnert sich noch genau an die Aufnahmeprüfung an der Berliner Hochschule: "Die Bedingungen sind sehr schwierig, nur wenige Bewerber werden aufgenommen. Auch das Casting war nichts für schwache Nerven."

Einsam trotz Applaus

Von Jüchen aus zog er in die Hauptstadt: "Das war ein großer Schritt, aber ich habe ihn nie bereut. Jüchen wird immer der Ort meiner Kindheit und Jugend sein." Sein Vater lebt noch immer in der Gemeinde, der Rest seiner Familie sei in ganz Deutschland verstreut. "Ich habe die zweimonatige Sommerpause genutzt, um meine Familie, Freunde und Kollegen zu besuchen", sagt der Schauspieler.

Sechs bis sieben Mal in der Woche steht Smulders auf der Bühne. "Ich bin sehr eingespannt und muss immer die gleiche Leistung bringen. Egal, ob ich krank bin oder Probleme habe", sagt er. Dennoch liebe er die Shows: "Vor 1200 Menschen zu spielen, ist ein großes Geschenk." Zeit für Privates bleibe ihm kaum. "Aber meine Freundin Angelina Markiefka ist seit kurzem hier und wird ab November die Zweitbesetzung der weiblichen Hauptrolle, der Sarah, spielen." Dann sei er weniger einsam. "Man geht auf die Bühne, bekommt von 1200 Menschen Applaus, schminkt sich ab, fährt nach Hause und ist so alleine", beschreibt Smulders seine Gefühle. Deshalb sei es ihm wichtig, privat glücklich zu sein, um nicht vom Beifall des Publikums abhängig zu sein.

"Tanz der Vampire" sei seine erste große Produktion: Was danach kommen wird, weiß der talentierte Jüchener noch nicht, "Aber ich habe mehrere Angeln in verschiedene Bereiche ausgeworfen und freue mich auf alles Neue". Angst, kein Engagement zu bekommen, habe er schon, aber als Rheinländer kennt er den Spruch: "Et hätt noch immer jot jejange."

(NGZ)
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