Fußball Jüchen verschläft die zweite Hälfte

Jüchen · Der VfL verspielt in der Landesliga beim 1:3 gegen Mönchengladbach eine Führung.

 Kritisch: Weil der Jüchener Mo Chaibi (r.) in dieser Szene trotz des klaren Fouls von Marcel Lüft nicht zu Boden geht, sondern weiterläuft, bekommt er den fälligen Elfmeter nicht.

Kritisch: Weil der Jüchener Mo Chaibi (r.) in dieser Szene trotz des klaren Fouls von Marcel Lüft nicht zu Boden geht, sondern weiterläuft, bekommt er den fälligen Elfmeter nicht.

Foto: Georg Salzburg(salz)

So schnell kann es wieder in die andere Richtung gehen. Eine Woche nachdem der VfL Jüchen/Garzweiler mit dem erlösenden 3:1-Sieg gegen Holzheim den ersten Dreier der Saison einfuhr und damit den angepeilten Marsch aus dem Tabellenkeller einläutete, ist er wieder ganz unten angekommen. Bei der 2:3-Heimniederlage (1:0) gegen den 1. FC Mönchengladbach leistete sich der VfL trotz Pausenführung einen 20-minütigen Tiefschlaf, der gegen clevere Gäste die Punkte kostete.

Trainer Michele Fasanelli war stinksauer: „Wir pennen in der zweiten Hälfte einfach. Das war viel zu  wenig.“ Seinen Platz auf der Trainerbank hatte der 34-jährige nach der Halbzeitansprache noch nicht einmal wieder eingenommen, als die Gäste jubeln durften. Völlig unbehelligt kam David Godlewski am Strafraum an den Ball und vollstreckte mühelos (46.). Viel mehr Gegenwehr gab es auch bei seinem zweiten Treffer 13 Minuten später nicht, als sein satter Schuss unhaltbar im Eck einschlug. „Wir kommen da überhaupt nicht in die Zweikämpfe, weil wir uns nicht einig sind. So etwas kann nicht sein“, fand Fasanelli. Schließlich hatte seine Elf 45 Minuten lang ein ordentliches Spiel gemacht und führte durch einen schönen 25-Meter-Schuss von Kosta Jamarishvili (42.) nicht unverdient. Zuvor hatten Thorben Schmitt und Jonas Kell bereits die Führung auf dem Fuß gehabt. „Wir kommen dann aus der Kabine und machen genau die Fehler, die wir nicht machen wollten. Es sind genau die Dinge, die wir in der Pause angesprochen hatten“, sagte Fasanelli. So wollten die Jüchener flache Zuspiele ins Zentrum im Spielaufbau eigentlich vermeiden, um die lauf- und konterstarken Gäste nach Ballverlusten nicht einzuladen. Genauso entstanden die ersten beiden Gegentreffer, was der Trainer nur auf mangelnde Konzentration zurückführen konnte: „Wir haben einfach geschlafen.“

Als Oguz Ayan per Elfmeter auf 3:1 stellte, schien die Partie eigentlich gelaufen zu sein, zumal Samy Forestal im Anschluss vor dem leeren Tor das sichere 4:1 verpasste, als der herausragende VfL-Schlussmann Dominik Lingweiler noch mit einer Wahnsinnsparade rettete. Der VfL wurde aber wieder stärker und hätte in Form von Mo Chaibi einen Elfmeter bekommen müssen. Es war eine dieser paradoxen Szenen, bei denen Unparteiische so oft schlecht aussehen: Wenn Chaibi gefallen nach dem klaren Kontakt gefallen wäre, hätte er den Strafstoß von Schiedsrichter Georgios Vassiliadis mit Sicherheit bekommen. Dadurch, dass er auf den Beinen blieb, „bestrafte“ er sich selbst. Durch einen Fernschuss des von Jamarishvili eingesetzten Jochen Schumachers verkürzte der VfL zwar noch einmal (87.), mehr als eine letzte Ecke sprang in der Folge aber nicht mehr heraus. „Zum Schluss sind wir noch einmal gekommen, aber das war viel zu spät“, fand Fasanelli.

Neu angesetzt wurde das unter der Woche abgesagte Spiel beim VfR Fischeln. Die Partie, die wegen des während der Sommerhitze verklumpten Kunstrasenplatzes ausfiel, soll am 26. September um 20 Uhr nachgeholt werden.

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