Jüchen Jüchener helfen Kambodscha

Jüchen · Die Jüchenerin Jennifer Glindemann sammelt Geld für Kinder in Kambodscha. Vor Kurzem hat sie ein Waisenhaus besucht, für das der Verein 2010 18.000 Euro gesammelt hat. Jetzt plant sie Projekte mit Jüchener Schülern.

 Jennifer Glindemann aus Jüchen besuchte mit ihrer Familie (hier Sohn Ole) ein Kinderheim, das der Verein "Kinderhilfe" finanziell unterstützt.

Jennifer Glindemann aus Jüchen besuchte mit ihrer Familie (hier Sohn Ole) ein Kinderheim, das der Verein "Kinderhilfe" finanziell unterstützt.

Foto: privat

Krieg, Chaos, Isolation und die Zerstörung familiärer Strukturen — Kambodscha leidet bis heute unter den Folgen. Besonders leiden die Kinder. Für die Jüchener Unternehmensberaterin Jennifer Glindemann (37) Motivation, vor drei Jahren den Verein "Kinderhilfe in Kambodscha" zu gründen. Vor kurzem besuchte sie dort Waisenkinder.

Mit ihren ehemaligen Kommilitonen André Struve, heute Jurist und Leiter der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Limkokwing University in Phnom Penh, und Rechtsanwalt Robert Engels ist die Jüchenerin aktiv. "Unser Verein möchte durch verschiedene Aktionen auf die schwierigen Lebensumstände der Kinder Kambodschas aufmerksam machen und mit Spenden ausgewählte Projekte unterstützen", sagt Glindemann. Sie habe in Asien viele Kinder gesehen, die in Armut leben und keine Chance auf ein besseres Leben haben: "Seit ich selbst zwei gesunde Kinder habe, ist mir noch mehr bewusst, wie wichtig eine unbeschwerte Kindheit ist." Das Privileg, in geordneten Verhältnissen aufzuwachsen, hätten viele Mädchen und Jungen in Kambodscha nicht. Erst vor kurzem hat die Jüchenerin mit ihrem Mann Hannes (38), den Kindern Nele (5) und Ole (3), ihrer Schwester Jessica Löbig (28) und ihrem Vater Winfried Löbig (61) das Waisenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh besucht. Dort leben 20 Vier- bis 18-Jährige. Betreut werden sie vom Ehepaar Samith, auch eine Köchin versorgt sie. "2010 konnten wir rund 18.000 Euro spenden", sagt Glindemann stolz.

André Struve sei ständig vor Ort, er kümmere sich darum, dass das Geld dort ankommt, wo es benötigt werde. "Unterhalt, Schule, Schuluniform, Miete, Nahrung und die medizinische Versorgung für ein Kind kosten rund 45 Euro im Monat." Zudem ermöglicht die S.C.A.O. ("Save poor Children in Asia Organisation"), die Träger des Vereins ist, auch den bedürftigen Kindern des Orts Boeng Chhouk kostenlosen Englischunterricht. Derzeit lernen rund 130 Kinder täglich von montags bis samstags, unterrichtet von freiwilligen Helfern. S.C.A.O. sucht ständig Menschen, die für längere Zeit Projekte unterstützen. Im August startet das Näh- und Schneiderprojekt für Kinder. Da die Bekleidungsindustrie der einzig größere produzierende Wirtschaftszweig des Landes ist, seien solche Kenntnisse von Vorteil.

Was Jennifer Glindemann für die Zukunft plant: "Ich habe noch viele Ideen. Dafür suche ich auch ehrenamtliche Helfer mit Kreativität und Organisationstalent, die mich bei der Umsetzung hier in Jüchen unterstützen wollen. Ein Projekt mit den Schulen in Jüchen kann ich mir gut vorstellen."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort