Jüchen Jüchener hatten Spaß mit Guido Cantz
Jüchen · Nach mehr als drei Stunden war am Sonntagabend klar: Ja, die Jüchener verstehen Spaß. Sie verstehen auf jeden Fall den Spaß, den Guido Cantz ihnen mit seinem Soloprogramm "Ich will ein Kind von Dir" in der Peter-Giesen-Halle bot.
Engagiert, talentiert und immer strahlend blondiert: So kennt man Guido Cantz aus dem Fernsehen — und geradezu überschäumend vor Spielfreude präsentierte sich der Papa aus Porz auch auf der Bühne. Sein Programm enthält ganz viel Cantz: Viele Erlebnisse zwischen Töpfchen und Tragetuch, zwischen Kinderwagen und Kindergarten, die erfahrene Eltern lachend ausrufen lassen: "Ja, genau so isses."
Das ist Cantz' Erfolgsrezept: Ganz nah am Leben sein — und wenn es Spaß macht, umso besser. Als Quelle für sein Programm nutzt er das "echte Leben" — ungekünstelt wirken auch seine Geschichtchen über Sauberkeitserziehung für Kleinkinder und ihre Väter, über die richtige Wahl des Vornamens oder über Schwierigkeiten, das Patenkind vollständig im Winteroutfit vor der Schließung der Kita aus der Einrichtung zu bugsieren.
Klassiker wie Horrorpreise für Kinderwagen ("Tausend Euro — mein erstes Auto hat 500 Mark gekostet!") oder die Fahrt in den Urlaub ("Zwei ausgeschlagene Zähne, ein gebrochenes Nasenbein, ein Liter Orangensaft, der in der Rückbank versickerte — und wir waren immer noch in der Garage") dürfen nicht fehlen.
Besonders sympathisch: Dass der TV-Star den Lokalbezug sucht. Die Frage nach dem Kürbisfest in Gubberath ("Was machen die da eigentlich?") bringt ihm ebenso Punkte wie das Zuschauer-Geplänkel mit Gabi ("Kommst Du aus Downtown-Jüchen?"). Und wenn Guido Cantz zum Abschied mit dem Kindergartenklassiker "Alle Leut'" sein Publikum nach Hause schickt, dann klappt das nur, weil er ganz nett Winke-winke macht und Autogramme verspricht. Und dann darf auch der Guido nach Hause.
