Jüchen Jüchener Frauen sammeln für Opfer der Flut-Katastrophe

Jüchen · Nach der Flut stehen viele Menschen in Sachsen vor dem Nichts – Artikel und Bilder, die auch Gabriele Kürten (61) und Karina Karlstedt (43) gesehen haben. Die Not der Menschen berührte sie, beide wollten helfen. Über das soziale Netzwerk Facebook tauschten sich die Frauen aus, fanden rasch weitere Unterstützerinnen für ihren Plan. "Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft", sagen Karlstedt und Kürten, "Damit hätten wir nie gerechnet."

 Gabriele Kürten (l.), Karina und Mark Karlstedt organisieren eine Spendensammlung für die Hochwasser-Geschädigten.

Gabriele Kürten (l.), Karina und Mark Karlstedt organisieren eine Spendensammlung für die Hochwasser-Geschädigten.

Foto: L. Berns

Von der Idee bis zur konkreten Umsetzung hat es nur wenige Tage gedauert. So hat Gabriele Kürten jetzt einen Transportunternehmer gefunden, der den Jüchenerinnen kostenfrei einen 40-Tonner mit Fahrer zur Verfügung stellen will. Doch bevor die Hilfe für Grimma rollen kann, muss erst Kraftstoff in den Tank. "Das wird mindestens 500 Euro kosten. Dafür brauchen wir Spenden", erläutert Gabriele Kürten. Beide Frauen haben ein Spendenkonto eingerichtet – und konnten sich bereits über erste Einzahlungen freuen.

"Das Wasser hat den Menschen fast nichts gelassen", sagt Gabriele Kürten. Viele Dinge des täglichen Lebens seien zerstört oder durch Schlamm und Bakterien im Hochwasser unbrauchbar geworden. Gesammelt wird in Gubberath jetzt alles, was zu einem funktionierenden Haushalt gehört: Kleidung für Männer, Frauen und Kinder, aber auch Bettwäsche, Geschirr, aber auch Möbel und funktionstüchtige Elektrogeräte.

"Natürlich wissen wir, dass es fast unmöglich wird, den 40-Tonner zu füllen. Aber wir wollen so viele Spenden sammeln wie möglich", sagen Kürten und Karlstedt. Mit Hilfe des Malteser Hilfsdienstes haben sie einen Sammelplatz in Gubberath gefunden: An der Ulmenstraße 11a können Spender vorfahren.

Bisher nutzten bereits mehr als ein Dutzend Menschen diese Möglichkeit: "Gerade ist wieder eine Dame mit einem vollgepackten Wagen vorgefahren", sagen die Spendensammlerinnen zufrieden. Auch am heutigen Donnerstag von 15 bis 19 Uhr und am morgigen Freitag von 18 bis 20 Uhr können am Sammelpunkt Spenden abgegeben werden. Für das Wochenende bittet Karina Karlstedt um telefonische Absprache unter der Telefonnummer 0178 6100969. Dort erteilt sie ebenfalls Auskunft über das Spendenkonto "Hochwasserhilfe: "Wir wollen helfen".

Was die Jüchenerinenn jetzt hoffen: "Dass unsere Hilfe für Sachsen bald rollen kann."

(busch-)
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