Lokalsport Jüchen köpft sich zum Auswärtssieg

Nievenheim · Körperlich überlegene Gäste setzen sich im Landesliga-Lokalduell beim VdS Nievenheim verdient mit 3:1 durch.

Am Ende standen sie ernüchtert und mit leeren Blicken auf ihrem Kunstrasen. Die Landesliga-Kicker des VdS Nievenheim haben den Rückrundenauftakt mit drei Heimniederlagen in Serie gehörig vergeigt. Statt sich im Tabellenmittelfeld festzusetzen, stehen sie nach der 1:3-Pleite (1:0) gegen den VfL Jüchen/Garzweiler nun mit nur noch vier Punkten Vorsprung gefährlich nah am Tabellenkeller.

"Das war total vermeidbar und viel zu einfach", meinte Trainer Sascha Querbach zu den zwei Kopfballtreffern der Gäste, die das Spiel in der zweiten Hälfte drehten. "Das war eine glasklare Rote Karte", sagte er zum Foul des Jücheners Marius Köller in der ersten Hälfte, für das der Verteidiger nur Gelb sah. Mit beiden Aussagen hatte er absolut Recht - und dennoch gewann der VfL das Lokalduell gestern verdient.

Denn nach einer temporeichen und ausgeglichenen ersten Hälfte hatten die Gäste im zweiten Durchgang deutlich mehr anzubieten, stießen immer wieder energisch in die gegnerische Hälfte und kamen durch gute Verlagerungen über die Außen in den Strafraum. "Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft", fand Coach Michele Fasanelli, der den Spielverlauf der zweiten Hälfte in der Kabine vorausgesagt hatte: "Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass wir hier körperlich klare Vorteile haben und über die Standards gewinnen können." Er hätte sich aber nicht beschweren dürfen, wenn die Partie zu diesem Zeitpunkt schon zu Gunsten der Nievenheimer entschieden gewesen wäre. Denn die gingen durch einen perfekten Schuss von Ken Akiyama in Führung (22.), ehe Marius Köller Kevin Scholz vor dem Strafraum klar foulte. Scholz wäre frei durch gewesen, dennoch zeigte Schiedsrichter Daniel Schierok unverständlicherweise nur die Gelbe Karte. Kurz darauf hätte Scholz trotzdem das 2:0 machen müssen (38.).

Im zweiten Durchgang erarbeiteten die Gäste sich dann allerdings klare Vorteile und holten sich durch zwei exakt gleiche Treffer die Führung: Jeweils nach Ecken von Thorben Schmitt kamen Jonas Kell (53.) und Kosta Jamarishvili (66.) frei zum Kopfball und wuchteten das Leder ins Tor. Es waren die Szenen, in denen sich die körperliche Überlegenheit der Gäste am deutlichsten zeigte. Der VdS dürfte in Sascha Pelka nur einen Feldspieler auf dem Platz gehabt haben, der die 1,80-Meter-Marke knackt. "Aber auch wenn man kleiner ist, gibt es eine klare Zuteilung bei Ecken", schimpfte Co-Trainer Thomas Boldt.

Nachdem Fatlum Ahmeti in der Nachspielzeit mit einem feinen Lupfer zum Endstand traf, hat Jüchen sich nun auf den sechsten Tabellenplatz geschoben. "Wenn wir in vier Wochen dastehen und sagen können, dass wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben, wäre das ein Traum", findet Trainer Michele Fasanelli. Ein einstelliger Tabellenplatz in der Landesliga wäre für den VfL am Saisonende eine Riesensache - und für den VdS etwas, für das er sich im restlichen Saisonverlauf noch gehörig strecken muss. "Unser Spiel in Mettmann wird jetzt extrem wichtig", weiß Trainer Querbach. Vom kommenden Gegner auf dem ersten direkten Abstiegsplatz trennen ihn nur noch fünf Punkte.

(NGZ)
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