Jüchen Jüchen: Hier quält der Lärm

Jüchen · Verkehrslärm durch Autos, Lastwagen und Motorräder, Störungen durch Güterwaggons oder Belästigungen durch den Tagebau sind nur einige Beispiele aus Jüchen am heutigen "Tag gegen Lärm".

Jüchen: Jüchen: Hier quält der Lärm
Foto: Michael, Reuter

Zum heutigen "Tag gegen den Lärm" hat die Gemeinde Jüchen einiges zu bieten: ob Belästigungen durch Lastwagen- oder Motorradverkehr, durch den Tagebau oder Güterverkehr auf der Schiene. In der kleinen Landgemeinde ist es an vielen Stellen richtig laut und fühlen sich Anwohner durch den Krach gestört.

Jüchen: Jüchen: Hier quält der Lärm
Foto: Reuter, Michael

Georg Brütsch aus Hackhausen ist einer von ihnen: Er kämpft seit Jahren gegen die zahlreichen Autos, die vor seiner Haustür entlangbrettern: "Ich habe aufgegeben, es hat keinen Sinn. Weder Politiker noch Verwaltung fühlen sich zuständig." Mit dem Scheitern der Umgehung L 19n sieht Brütsch eine Chance auf Entlastung vertan: "Jetzt wird sich wieder nichts ändern."

 Der Verkehr ist die größte Quelle für den Lärm, der die Jüchener stört: Ob auf der Schiene, der Autobahn 46, oder den Straßen durch Hackhausen.

Der Verkehr ist die größte Quelle für den Lärm, der die Jüchener stört: Ob auf der Schiene, der Autobahn 46, oder den Straßen durch Hackhausen.

Foto: MREU/Archiv

Tagebau "Natürlich kann der Tagebau nicht vollkommen geräuschlos arbeiten", meint Manfred Lang, Sprecher von RWE Power. Doch das Unternehmen sei an strikte Richtlinien gebunden. Zudem werde einiges getan, um die Anwohner vor Lärmbelästigungen zu schützen. Neben den Lärmschutzwänden an der Grubenrandstraße nennt Lang Verbesserungen bei den schweren Geräten. So seien etwa Getriebe eingekapselt. Lärmmessungen hätten ebenfalls ergeben, dass die Grenzwerte bis auf seltene Ausnahmen eingehalten würden.

Güterverkehr Für Politiker wie Holger Tesmann ist Lärm durch Güterzüge ein Thema: "Die vom Güterverkehr auf der Schiene zusätzlich verursachten starken Bodenerschütterungen sind für die meisten Anwohner heute schon unerträglich." Wenn wegen der Realisierung der "Rheydter Kurve" die Zahl der Zugbewegungen weiter steigt, "müsste die Gemeinde bei der Deutschen Bahn AG und der Nahverkehr Rheinland auf zusätzlichen Lärmschutz drängen". Tesmann fordert: "Die Prioritäten im laufenden Lärmsanierungsprogramm des Bundes für die Eisenbahnstrecken, bei dem Jüchen weit hinten steht, müssen geändert werden."

Autobahnen Durch die Ablehnung für die L 19n wird der Verkehr auf der A 46 zunehmen — um bis zu 10 000 Fahrzeuge täglich. Ein Vorteil für die Anwohner, besonders in Hochneukirch: Die Lärmschutzwände am Autobahnkreuz Holz und an der Holzer Straße in Hochneukirch werden höher als zunächst geplant. "Nur andauernde und hartnäckige Intervention können zu Verbesserungen führen", meint Holger Tesmann. Neben dem höheren Lärmschutz nennt er "zusätzliche Polizeikontrollen gegen den Motorradlärm in Gierath" als Beispiel.

(NGZ)
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