Pläne für moderne Verwaltung umsetzen Jüchen GmbH: Flexibilität in die Amtsstuben

Pläne für moderne Verwaltung umsetzen · Für die Erste Beigeordnete Margarete Kranz begann jetzt die vierte Arbeitswoche am neuen Schreibtisch. Mit NGZ-Volontärin Daniela Buschkamp sprach sie über ihre Pläne.

Frau Kranz, wie haben Sie die ersten Arbeitstage in Jüchen erlebt?

Kranz: Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden und fühle mich hier sehr wohl. Jetzt bin ich dabei, mich hier in der Gemeinde und in der Verwaltung umzusehen und alles kennen zu lernen - als Basis für meine weitere Arbeit. Zurzeit wohne ich auch noch in Velbert, aber in plane umzuziehen. Die 45 Minuten Fahrtzeit können besser genutzt werden. Außerem finde ich es angenehm, möglichst vor Ort zu wohnen, man kann mehr Kontakte knüpfen.

Wie sieht Ihr Tätigkeitsbereich als Erste Beigeordnete aus?

Kranz: Die Geschäftsbereiche innerhalb der Verwaltung werden neu verteilt. Am Donnerstag wird der Rat über diesen Vorschlag entscheiden. In meinen Tätigkeitsbereich sollen die Finanzen (Fachbereich 20), Kasse , Steuern und Gebühren (FB 21), Wirtschaftsförderung und Liegenschaften (FB 23), Sicherheit und Ordnung (FB 32), Schule, Kultur und Sport (FB 40), Soziales (FB 50), der Abwasser-Betrieb (Fachbereich A) und die "Jüchen GmbH".

Warum diese Veränderung?

Kranz: Einmal soll Bürgermeister Schmitz entlastet werden, auch durch ein neues drittes Dezernat. Der Bürgermeister soll sich auf einige Aufgaben konzentrieren können. So ist geplant, ein "Büro des Bürgermeisters" einzurichten. Dort sollen auch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Repräsentationsaufgaben koordiniert werden.

Wie soll die neue Pressearbeit in der Gemeinde Jüchen aussehen?

Kranz: Wir wollen die Pressearbeit offensiver angehen und werden versuchen, dies möglichst kurzfristig umzusetzen.

Stichwort "Jüchen GmbH". Was ist darunter zu verstehen, welche Chancen liegen in einer solchen Gesellschaft?

Kranz: Die "Jüchen GmbH" läuft unter dem Oberbegriff "Verwaltungsmodernisierung". Hier sollen bestimmte Bereiche der Verwaltungsarbeit in anderen Organisationsformen erledigt werden, zum Beispiel Wirtschaftsförderung oder Projektplanung von Gewerbe- und Wohngebieten.

Welchen Vorteil bietet diese neue Organisationsform?

Kranz: Bei einer privatrechtlichen Organisationsform kann flexibler gearbeitet werden, es gibt kleinere Gremien und kürzere Wege.

Also mehr Effektivität?

Kranz: Mehr Effektivität würde bedeuten, dass die Verwaltung jetzt nicht effektiv arbeitet, aber sie arbeitet effektiv. Eine Gemeinde kann aber zum Beispiel bei Angeboten nicht nachverhandeln, eine "Jüchen GmbH" kann das schon.

Was ändert sich damit?

Kranz: Der Rat würde die Eckpfosten für die GmbH setzen, die Vorgaben zum Beispiel für ein Baugebiet für jungen Familien machen: Er würde die Planung festlegen, einen Partner, die Grundstücksgröße und die Art der Gebäude, die GmbH würde diese Vorgaben dann in die Tat umsetzen. Ein weiterer Vorteil: Anders als eine Kommune hat eine Gesellschaft andere Möglichkeiten bei der Kreditvergabe, sie ist nicht an einen festen Kreditrahmen gebunden. Der Arbeitsauftrag für die Realisierung einer "Jüchen GmbH" besteht ja bereits seit 1997, die Umsetzung wird sicher nicht in drei Wochen möglich sein. Schließlich gibt es ja auch gewachsene Strukturen.

Womit werden Sie sich noch beschäftigen?

Kranz: In allen Kommunen wird ein neues Finanzmanagement eingeführt: Von der Kameralistik (der unabhängigen Auflistung von Einnahmen und Ausgaben) zur doppelten Buchführung, wie sie von Unternehmen bekannt ist. Das ist ein großes Projekt.

(NGZ)
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