Fußball-Landesliga Jüchen gegen Solingen nach der Pause ohne Struktur

Jüchen · Für die Landesliga-Kicker des VfL Jüchen/Garzweiler war gegen DV Solingen mehr drin als ein Unentschieden. Die zweite Spielhälfte geriet für beide Teams zu einem Abnutzungskampf.

Kurz vor der Pause stürmte Solingens Gabriel Binga Pempa aufs Jüchener Tor zu. Tim Hintzen konnte ihn noch so stören, dass er im Strafraum letztlich übers Gebälk schoss.

Foto: David Beineke

Nachdem der Fußball-Landesligist VfL Jüchen/Garzweiler im Heimspiel gegen den ASV Süchteln erstmals in der laufenden Saison nicht die volle Punktzahl geholt hatte (1:1), sollte es in der nächsten Partie vor heimischem Publikum wieder mit einem Dreier klappen, um sich in der Spitzengruppe zu behaupten. In der Partie zeigte sich, dass Trainer Marcel Winkens zu Recht vor den Solingern gewarnt hatte. Sie erwiesen sich als überaus widerstandsfähig, obwohl sie das überaus unglückliche Aus im Niederrheinpokal gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV in den Knochen hatten. Am Ende sprang ein leistungsgerechtes 2:2 heraus.

Die Startformation VfL-Trainer Marcel Winkens änderte die Elf, die gegen Süchteln angefangen hatte, auf drei Positionen. Für Nils Friebe kam Pascal Moseler und beackerte die linke Seite. Den Job der hängenden Spitze neben Stoßstürmer Marco Lüttgen nahm dieses Mal Matteo Matz ein. Zudem rückte Felix Thienel für den offenbar verhinderten Keeper Tim Müller ins Team. Bei den Gästen war wieder Tarkan Türkmen dabei, der ihnen in den ersten Saisonspielen sehr gefehlt hatte. Er bildete zusammen mit Tuncay Altuntas ein enorm gefährliches Offensivduo.

Fotos vom Kader des VfL Jüchen/Garzweiler
39 Bilder

Das ist der Kader des VfL Jüchen/Garzweiler

39 Bilder
Foto: VfL

Die taktische Grundformation Jüchen begann im bewährten 4:2:3:1, wobei der ins Team rotierte Matteo Matz im zentralen Mittelfeld sehr fleißig unterwegs war und auch Akzente nach vorne setzte. In der ziemlich chaotischen zweiten Hälfte versuchte Winkens durch die Einwechslung von Ex-Profi Tim Heubach und die Umstellung auf eine Dreierkette wieder etwas mehr Ordnung ins Spiel zu bringen, doch das gelang nicht. Die Gäste spielten von Beginn an sehr defensiv, gegen den Ball in einem 5:3:2.

Der Spielverlauf Die Jüchener begannen sehr griffig, gerieten aber dennoch früh in Rückstand. Doch davon ließen sie sich nicht beirren, sondern agierten ab da sehr dominant, pressten den Gegner gut und erzielten viele Ballgewinne im Mittelfeld. Dann ging es oft schnell über die Flügel mit Alexander Hahn und Pascal Moseler nach vorne, allerdings fand sich nie ein Abnehmer im Zentrum, wenn geflankt wurde. So war es zunächst eine schöne Eckenvariante, die durch Pascal Moseler zum Ausgleich führte. Danach machten die Gastgeber mächtig Druck, gerieten aber erneut in Rückstand, weil sie fünf Minuten vor Ende des ersten Durchgangs im Strafraum den Ball nicht geklärt bekamen und dann ein Abpraller vor die Füße des Solinger Torschützen zum 1:0 fiel, der nach einem Kopfballtor dieses Mal mit dem Fuß traf. Quasi im Gegenzug profitierten die Jüchener von einem Torwartfehler, den nicht festgehaltenen Ball schoss Marco Lüttgen zum erneuten Ausgleich ein. Das Momentum konnte Jüchen nicht nutzen, traf einmal den Pfosten, verlor aber auch Bälle und hätte auch noch mal in Rückstand geraten können.

Nach dem Seitenwechsel lief dann bei den Gastgebern nicht mehr viel zusammen, wohl auch, weil die Solinger deutlich mehr Intensität in die Partie brachten, deutlich früher attackierten und insgesamt mutiger agierten. Auf dem tiefen Platz entwickelte sich ein teils vogelwildes Spiel, weil auf beiden Seiten Ballgewinne oft in sofortige Ballverluste mündeten. Das war dann ein echter Abnutzungskampf, bei dem Jüchener keine Ruhe mehr ins Spiel bekamen und sich fast per Konter den K.o. eingefangen hätten. Für sie selbst ergaben sich auch noch genug Räume, die aber ungenutzt blieben.

Das war entscheidend In den letzten fünf Minuten vor der Pause gelang es Jüchen nach dem Ausgleich nicht, seine Überlegenheit in ein weiteres Tor umzumünzen. Als das Spiel der Jüchener nach dem Seitenwechsel immer weiter aus dem Gleichgewicht geriet, versuchte Winkens, mit der Qualität von der Bank die Wende zu bringen. Doch keiner der Neuen konnte Akzente setzen.

Das sagt der Trainer Marcel Winkens war mit dem Auftreten seiner Mannschaft in Hälfte eins im Grunde zufrieden, der Plan wurde umgesetzt. „Aber dann bekommen wir zwei dämliche Tore. In allen Spielen haben wir es bislang nicht geschafft, keine Tore herzuschenken. Wenn man eine Spitzenmannschaft sein will, muss man das besser machen“, sagte Winkens.

Das Fazit Im Vorfeld hatte Jüchens Trainer Marcel Winkens erklärt, dass es einen Gegner von der Güteklasse Solingens zu schlagen gilt, wenn es für ganz oben reichen soll. Das ist nicht gelungen, also scheint tatsächlich noch etwas zu fehlen. Doch passiert ist auch noch nichts, die Abstände an der Spitze sind ganz eng. Auch Kosova hat in Fischeln Punkte liegenlassen.