Korschenbroich Jubiläum: DRK wirbt für das Ehrenamt

Korschenbroich · Das Deutsche Rote Kreuz wird 150 Jahre alt. Nach der eigenen 100-Jahr-Feier 2012 will das örtliche DRK im kleineren Rahmen feiern.

 Bereits 2012 wurde beim DRK in Korschenbroich groß gefeiert. Karin Scheffler (unten) plant gerade die Jubiläums-Aktionen für dieses Jahr.

Bereits 2012 wurde beim DRK in Korschenbroich groß gefeiert. Karin Scheffler (unten) plant gerade die Jubiläums-Aktionen für dieses Jahr.

Foto: Baum/Hammer

Auf Bundesebene hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gerade sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Auch das DRK Korschenbroich will das Jubiläum nicht ungewürdigt lassen, wobei jedoch zurzeit noch offen ist, wie gefeiert werden soll. "Wir haben ja erst 2012 unser 100-Jähriges gefeiert", so DRK-Geschäftsführerin Karin Scheffler. Besonders viel Mühe gemacht hatten sich die Jubilare damals mit einem historischen Korso, der Zeitzeugnisse aus 100 Jahren Korschenbroicher Rotkreuz-Geschichte präsentierte: "Das war sehr interessant, ist aber leider von der Bevölkerung nicht so gut angenommen worden", sagt Scheffler etwas enttäuscht.

Vergleichbare Projekte wird es im bundesweiten Jubiläumsjahr folglich nicht geben. "Wir denken daran, eventuell auf den wichtigen Märkten im Stadtgebiet mit Info-Ständen präsent zu sein", sagt die DRK-Geschäftsführerin. "Darüber hinaus gibt es kreisweit verschiedene Aktionen, in die wir immer wieder eingebunden sind", so Scheffler, die auch DRK-Kreisbereitschaftsleiterin ist. Letztlich sei aber "noch nicht alles spruchreif". Die angesichts solcher Jubiläen ebenso naheliegende wie provokative Frage, wozu denn das Rote Kreuz heute noch nötig sei, beantwortet Karin Scheffler so: "Ich meine, es wird immer nötiger."

Längst habe sich der Aufgabenbereich ausgeweitet: "Wir sind nicht mehr nur rein sanitätsmäßig ausgelastet." Inzwischen werde das DRK etwa zur Evakuierungen bei der Sprengung alter Weltkriegsbomben und zur Betreuung der Anwohner heran gezogen. "Insgesamt ist es viel mehr, als wir bisher geleistet haben und im Regeldienst vorgesehen ist." Längst seien beim DRK nicht allein Leute gefragt, "die Blut sehen können, Brötchen schmieren und Einsätze fahren", sagt Scheffler mit Blick auf die Anforderungen der Technik. Nötig sei auch eine gehörige Portion Idealismus, denn "das Ehrenamt ist ein undankbarer Job", wie ihr selbst seit fast vier Jahrzehnten bekannt ist. 1976 fand sie "der Liebe wegen" zum DRK, heute gehört die gesamte Familie dazu. Ihr selbst mangelt es nicht an Enthusiasmus: "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens zwei Stunden mit dem Roten Kreuz zu tun habe, es ist fast ein Full-Time-Job."

Neben Groß-Events — wie dem City-Lauf und den Schützenfesten — ist das Kleinenbroicher DRK auch bei den "Classic Days" auf Schloss Dyck im Einsatz. Zu den Standbeinen seiner Arbeit zählen die Blutspendetermine — wobei deren Resonanz auch etwas über den Rückhalt in der Bevölkerung verrät: Kam es vor Weihnachten 2012 in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln zu deutlichen Rückgängigen an Spendern, blieb das hiesige DRK davon verschont: "Wir haben jedes Mal gut 80 bis 85 Teilnehmer. Läuft es mal weniger gut, sind es 70", berichtet Karin Scheffler.

(NGZ)
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