Jüchen Jubiläum der Kirchengemeinde

Jüchen · Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für das evangelische Gemeindehaus an der Gierather Straße gelegt. Gestern feierten dort drei Generationen das Jubiläum. Pfarrer Horst Porkolob plant neue Familiengottesdienste.

bedburdyck/Stessen Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für die evangelische Gemeinde in Bedburdyck gelegt. Gestern wurde deshalb ein großes Fest organisiert. Der ehemalige Pfarrer Horst Müller erinnerte an die Anfänge im Doppeldorf. Sein Nachfolger Horst Porkolab will auch Ideen entwickeln, um die Gemeinde in Zukunft weiterhin lebendig zu halten: "Wir wollen einen Familiengottesdienst aufbauen." So wird das Gemeindehaus für vielfältige Angebote genutzt – für die Kinder- und Jugendarbeit ebenso wie für Musikschul-Proben, Kreativkreise, Gymnastikgruppen, Angebote für Mütter und Frauen.

Dicht an dicht saßen die Gemeindemitglieder nach dem Gottesdienst zu 50 Jahren evangelische Kirchengemeinde in Bedburdyck an Tischen im Garten. In einer roten Hüpfburg turnten Kinder, die Cafeteria war gut bestückt und Küsterin Kätchen Hemann legte Koteletts und Würstchen auf den Grill.

Wie sah die Gemeinde vor 50 Jahren aus? Das weiß Horst Müller, der 1961 als Pfarrer in die evangelische Kirchengemeinde kam: "Als die Gemeinde Bedburdyck uns dieses Grundstück anbot, entstanden die Pläne und im Frühjahr 1962 konnten wir loslegen", erzählt der 82-Jährige. Das Gemeindehaus war notwendig geworden, weil die Zahlen der Gläubigen enorm stiegen. "Vor dem Krieg waren wir eine typische Diasporagemeinde. Zwischen Schloss Dyck und Hochneukirch lebten gerade mal 1000 Mitglieder. Nach dem Krieg siedelten sich viele Menschen aus dem Osten an und wir wuchsen auf 2800 Mitglieder", erzählt der frühere Pfarrer. Den Zusammenhalt zu fördern und ein Haus für die Jugend zu errichten, seien damals seine Ziele gewesen.

Das sei noch heute so, erklärt sein Nachfolger Horst Porkolab. "Wir müssen Kirche nicht neu erfinden", erklärt der Pfarrer. Damals seien die Siedler aus dem Lindenhof gekommen, heute aus dem Rederhof. So wie Urs und Claudia Bramsemann, die seit zwei Jahren im neuen Baugebiet leben und mittlerweile drei Kinder haben. Anna (3) und Lukas (5) passen auf Julian auf, der gerade mal neun Wochen ist, während Porkolab die Familie begrüßt. "Der Pastor hat in der Kindertagesstätte Einladungen verteilt und auch wenn wir Julians Taufe noch in Bielefeld feiern, möchten wir hier Kontakte knüpfen", erklärt der Familienvater.

Auch Heike Riemann (46), die aus Bedburdyck weggezogen ist, sitzt im Garten und fühlt sich an ihre Kindheit erinnert. "Manchmal wünsche ich mir, dass die Sprache der Kirche ein bisschen einfacher zu verstehen ist, gerade für die Jugend, die ihr so wichtig ist".

(NGZ)
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