Nachruf Josef Kluth: Der Mitgründer des SV RW Elfgen ist tot

Grevenbroich · Das langjährige Vorstandsmitglied verstarb im Alter von 86 Jahren. Als der Verein am 4. Mai 1957 gegründet wurde, hatte er Geburtstag.

 Verstorben: Josef Kluth.

Verstorben: Josef Kluth.

Foto: RW Elfgen

(sit) Josef Kluth schien untrennbar mit dem SV Rot-Weiß Elfgen verbunden. Das Gründungsdatum des Vereins, der 4. Mai 1957, war sein (22.) Geburtstag. Ohne ihn gäbe es den mittlerweile knapp 450 Mit­glieder zählenden SV vielleicht gar nicht. Und doch muss es jetzt auch ohne ihn weitergehen, denn Josef Kluth ist im Alter von 86 Jahren verstorben.

Karl-Heinz Brücken, selber für elf Jahre Vorsitzender der Rot-Weißen, blickt zurück auf das Jahr 1956, „als die Bagger fast schon vor der Tür standen, um ‘Alt-Elfgen’ für die Nutzung der Braunkohle auszukoffern.“ Widrige Umstände, die Josef Kluth, aber auch unvergessene Mitstreiter wie Adi Pütter, Kurt Heimann, Hans Werner Körfer, Jakob Wolf und Hubert Linges nicht davon abhielten, die kühne Idee, ihrem Heimatort nach dem viele Jahre zurückliegenden Aus für den SC Elfgen endlich wieder einen Fußballverein zu geben, in die Tat umzusetzen. Ihr Elan, ihre Zielstrebigkeit entfachte in Elfgen-Belmen eine ungeahnte Aufbruchstimmung. Gemeinschaftsstiftend „in einer wirklich schwierigen Zeit mit vielen, im Zusammenhang mit der beschlossenen Umsiedlung stehenden offenen sozialen Fragen“, sagt Brücken. Die „alte Sandgrube“ als Sportplatz herzurichten, geriet zur Herkulesaufgabe. Material, Geräte und Arbeitskraft wurden von allen, die dazu in der Lage waren, zur Verfügung gestellt  – und 1957 war es tatsächlich geschafft.

Stets mittendrin statt nur dabei: Josef Kluth. Im Vorstand Verantwortung zu tragen, war für ihn von Beginn an eine Selbstverständlichkeit, parallel dazu wirkte er in den ersten Jahren auch als Spieler, Trainer sowie Betreuer der Erst- und Zweitvertretung. Von 1972 bis 2007 bestimmte er als Kassierer – und in Personalunion zeitweise auch als 2. Vorsitzender – die Geschicke des Vereins am maßgebender Stelle ganz entscheidend mit. Brücken augenzwinkernd: „Er hatte in all den Jahren einen ‘kritischen Blick’ auf die Ausgaben und hat den Verein damit sicher auch hier und da vor der ‘Dummheit’ bewahrt, unverantwortliche Zuwendungen an Spieler oder Trainer zu erlauben.“ Dabei lebte er schon seit den 1970er-Jahren in Otzenrath, wo er sich bei der Umsiedlung im Übrigen ebenfalls verdient machte.

Auch nach dem Abschied als Funktionär stand er „seinem SV“ weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Mitglieder. Ihnen bleibt er (dann doch) auf ewig verbunden.

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