Korschenbroich Jetzt prüft das Schulministerium

Korschenbroich · Glehn Seit 2005 ist die Stelle des Rektors an der Gemeinschaftsgrundschule offiziell verwaist und wird kommissarisch von Markus Birkmann wahrgenommen - erkennbar zu allseitiger Zufriedenheit, wie die vergangenen beiden Jahre gezeigt haben.

 Die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Glehn freuen sich über die gerade angebrochenen Sommerferien: Politiker und Behörden haben angesichts des einstweilen ungeklärten Verfahrens zur Besetzung der Schulleiterstelle derzeit wenig Grund zur Freude.

Die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Glehn freuen sich über die gerade angebrochenen Sommerferien: Politiker und Behörden haben angesichts des einstweilen ungeklärten Verfahrens zur Besetzung der Schulleiterstelle derzeit wenig Grund zur Freude.

Foto: NGZ

Gleichwohl wird für Glehn ein neuer Schulleiter gesucht, wobei bis auf Weiteres allerdings unklar bleibt, wann er denn gefunden sein könnte. Das Ausschreibungsverfahren für die seit zwei Jahren vakante Stelle ist jedenfalls jetzt ins Stocken geraten, noch ehe es richtig anlaufen konnte.

Bürgermeister Heinz Josef Dick machte im Ausschuss für Kultur, Familie und Soziales keinen Hehl aus seinem Unmut.

"Ich will mich aufgrund der vorgerückten Stunde nicht weiter ereifern", betonte der Bürgermeister angesichts einer Nachfrage der Glehner CDU-Ratsvertreterin Renate Erhart, wie es denn nun in Sachen Schulleiterstelle weitergehe.

Zuvor hatte Heinz Josef Dick den Ausschuss darüber informiert, dass die Bezirksregierung Düsseldorf Anstoß an einer Stellungnahme der Schulkonferenz genommen habe und nun das Schulministerium die Angelegenheit prüfe.

Ihm gegenüber sei angedeutet worden, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen könne, stellte Dick fest. Die Bezirksregierung hatte die Schulkonferenz aufgefordert, der Ausschreibung der vakanten Stelle zuzustimmen - was die Konferenz Ende Mai auch fristgerecht tat.

Strittig ist freilich, inwieweit sie auch auf den Text der Ausschreibung Einfluss nehmen kann: "Wir wollten nicht nur schreiben, dass ein Lehrer gesucht wird", sagt Birgit Krapp, die als Vorsitzende der Schulpflegschaft auch der Schulkonferenz angehört.

Vielmehr sollte in den Text der Ausschreibung nach dem Wunsch der Konferenz auch das aufgenommen werden, "was für unsere Schule charakteristisch ist", so die Pflegschaftsvorsitzende weiter.

Dabei handelt es sich ihr zufolge um "nichts Kompliziertes", so etwa um den Zusatz, dass in Glehn nach den Sommerferien die Offene Ganztagsschule eingerichtet und dabei auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen angestrebt wird.

Weiter gehört dazu der Hinweis, dass in Glehn von Lehrern und Eltern gemeinsam eine Schulordnung erstellt werden soll. Demgegenüber habe die Bezirksregierung den Standpunkt vertreten, die Schulkonferenz sei zu derartigen Zusätzen nicht befugt.

Die Bezirksregierung will nun beim Schulministerium grundsätzlich prüfen lassen, welche Befugnisse die Schulkonferenz in dieser Hinsicht hat.

"Entweder sagt die Bezirksregierung der Landesregierung wo es langgeht, oder die Landesregierung sagt es der Bezirksregierung", beschreibt Birgit Krapp aus ihrer Sicht die aktuelle Situation.

"Wir wollen keinen blocken", betont die Pflegschaftsvorsitzende. Zum konkreten Fall möchten sich weder die Bezirksregierung noch das Ministerium äußern: "Bei der Ausschreibung einer neuen Stelle wird von der Bezirksregierung ein Vorschlag vorgelegt und dabei gibt es unterschiedlich hohe Rückflüsse", erläutert deren Sprecher Hans-Peter Schröder das Prozedere.

"Die Schulkonferenz hat Einfluss, aber im Rahmen der Richtlinien, die das Ministerium selbst aufgestellt hat." Eben diese Richtlinien sollen nach Schröders Worten nun angewandt werden.

Die Bezirksregierung habe "überhaupt kein Interesse daran, zu verzögern", vielmehr ist ihr nach Schröders Worten sehr daran gelegen, "schnellstmöglich zu einem Ergebnis zu kommen".

Kurz und bündig fällt die Auskunft von Andrej Priboschek, dem Sprecher des NRW-Schulministeriums aus: "Die Schulkonferenz kann durchaus eigene Vorstellungen einbringen. Zum Einzelfall kann ich nichts sagen."

(NGZ)
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