Jahreshauptversammlung TG Neuss ist verhalten optimistisch
Neuss · Turngemeinde sieht sich mit einem blauen Auge aus der Corona-Krise gekommen. Georg Meyer scheidet nach 43 Jahren aus dem geschäftsführenden Vorstand aus.
Als ihn der damals gerade zum Vorsitzenden gewählte Karl-Heinz-Wollenhaupt 1979 in den geschäftsführenden Vorstand der TG Neuss holte, wurde Margaret Thatcher neue Premierministerin des Vereinigten Königreichs und der 1. FC Köln war Deutscher Fußballmeister. Dass sich Georg Meyer 43 Jahre später nach der unter seiner Regie abgeschlossenen Neufassung der noch wesentlichen älteren Vereinssatzung vom Amt des 2. Vorsitzenden verabschiedet, ist darum irgendwie nachvollziehbar. Mit 76 Jahren macht der ehemalige Direktor für Zentrale Dienste/Marktservice bei der Sparkasse Neuss nun „Platz für den Nachwuchs“, bleibt der Turngemeinde von 1848 aber als Mitglied des erweiterten Vorstandes erhalten. Seinen Posten übernimmt Klaus Spitzhorn, den Thomas Schwarz (44) als Geschäftsführer ersetzt.
Georg Meyers wie so viele mit dem Corona-Virus infizierter „Chef“ Mario Meyen musste der ersten Jahreshauptversammlung der TG seit 2019 im S-Forum der Sparkasse Neuss zwar fernbleiben, stellte sich aber ebenso wie sein durchs umfangreiche Programm führender Stellvertreter Jörg Geerlings und Kassenwart Peter Dederichs zur Wiederwahl. Von den anwesenden 36 stimmberechtigten Mitgliedern ebenfalls im Amt bestätigt wurden Erika Grobba, Elisabeth Stürmann und Rainer Spenke aus dem Ehren- und Rechtsrat.
Wenngleich die Beschäftigung mit der neuen und von Karin Schulze-Kersting (Referentin des Landessportbundes) vorgestellten Satzung großen Raum einnahm, kamen natürlich auch unangenehme Themen zur Sprache – allen voran der Mitgliederschwund während der Corona-Pandemie. Mit Blick auf den Tiefsstand am 1. Juli 2021 (4714) stellte Dederichs nüchtern fest: „Wir haben seit dem ersten Lockdown im März 2020 gut 900 Mitglieder verloren.“ Mit Stichtag Montag, 28. März 2022, zählt die TG Neuss immerhin wieder 4959 Mitglieder, was den Kassenwart einigermaßen optimistisch stimmt: „Im Gegensatz zu anderen Vereinen sind wir mit einem blauen Auge davongekommen.“
Auch die Planungen zum Neubau und zur Erweiterung des Vereinszentrums an der Schorlemerstraße schreiten voran. Vorgesehener Baubeginn: Ende des Jahres. Die Verwaltung soll bis November 2023 fertiggestellt sein, der Sportbereich im Mai 2024 seinen Betrieb aufnehmen.
Und weil das ohne den Einsatz der Mitglieder nicht möglich ist, zeichnet der Verein besonders engagierte TGler aus: Für seine sportlichen Leistungen erhält der 2015 aus Eritrea geflüchtete Langstreckenläufer Habtom Tedros die Graf-von-Pfeil-Zinnkanne; Natalia Schmoll (Abteilung Sportakrobatik) überreichte Geerlings den Wollenhaupt-Ehrenteller für herausragendes ehrenamtliches Engagement.
Die silberne Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft im Verein erhielten: Karin Bodewig, Ian Breidenbach, Jan Buschmann, Marlies Derichs, Jakob Deutmarg, Ariane Grote, Johannes Haas, Daniel Kompisch, Inga Krings, Monika Laarmanns, Stefanie Lenz, Nadja Mandewirth, Yasmin Meuter, Rudolf Müller, Martina Nebeling, Dirk Ottenbruch, Diana Päffgen, Herbert Päffgen, Nanu Pflitsch, Sandra Schäfer, Monika Sokolowski, Liselotte Tabeling, Felix von Cube, Markus Weißberg und Elke Wilms. Gold für 50 Jahhre gab‘s für: Ruth Dederichs, Petra Ehren, Marianne Kammer, Stefan Scholz und Günter Stramm.
