Jahreshauptversammlung TG Neuss ist stolz auf ihre Basketballerinnen

Neuss · Die rund 5700 Mitglieder starke Turngemeinde Neuss zeichnet die Junior Tigers mit der Graf-von-Pfeil-Zinnkanne aus.

 Mit der Graf-von-Pfeil-Zinnkanne geehrt: Abteilungsleiterin Angela Krings (l.) und Trainer Jean-Francois Loop (r.) mit den TG Neuss Junior Tigers.

Mit der Graf-von-Pfeil-Zinnkanne geehrt: Abteilungsleiterin Angela Krings (l.) und Trainer Jean-Francois Loop (r.) mit den TG Neuss Junior Tigers.

Foto: Lennart Tiebel

Jetzt mal ehrlich – ein echtes Schmuckstück ist die Graf-von-Pfeil-Zinnkanne, mit der die Turngemeinde (TG) Neuss „besondere sportliche Leistungen“ ihrer Mitglieder auszeichnet, nun wirklich nicht. Ihr Vorteil: Sie wird alljährlich verliehen, darf also nach zwölf Monaten ganz geschmeidig weitergereicht werden. Es sei denn, man heißt Angela Krings und führt die Basketball-Abteilung an.

2016, nach dem Gewinn des WM-Titels (2015) mit der Deutschen Ü55-Nationalmannschaft in Orlando/Florida, stand die Trophäe schon einmal bei ihr zu Hause. Allerdings nur ein halbes Jahr, denn zum erfolgreichen Team in den USA gehörte ja auch ihre Vereinskollegin Ulli Schmidt. Doch an Schmitz Backes ist sie damit noch nicht vorbei. Denn weil Vorsitzender Mario Meyen für 2018 die seit mittlerweile einem Jahrzehnt durchgehend in der weiblichen U18-Bundesliga (WNBL) tätigen TG Neuss Junior Tigers mit der Zinnkanne beglückte, blieb das gute Teil mangels Interessenten wiederum bei ihr hängen – diesmal wohl sogar bis zur nächsten Jahreshauptversammlung im März 2020. Angela Krings (er)trug es mit der für sie typischen Gelassenheit, zumal sie natürlich um den mit der Auszeichnung verbundenen ideellen Wert der Antiquität weiß.

Schließlich blickt sie mit den Basketballerinnen der TG auf eine schwierige, aber am Ende noch strahlende Saison zurück: Der Nachwuchs schaffte mit seinem neuen Trainer Jean-Francois Loop zum ersten Mal seit Jahren wieder mal den Einzug in die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft, scheiterte im Achtelfinale an Alba Berlin. Die Zweitliga-Damen verpassten unter ihrem neuen Coach Antoine Braibant, der nach sieben Jahren die hocherfolgreiche Janina Pils abgelöst hatte,  als Sechste zwar zum ersten Mal seit 2015 einen Platz unter den Top 4, gewannen nach der Trennung von dem Belgier aber mit Angela Krings auf der Bank ihre letzten fünf Saisonspiele, so dass das Feld für die dann zehnte Saison im Bundesliga-Unterhaus bestellt ist. Die wichtigste Aufgabe für den nächsten Trainer ist klar: Einbau eigener Talente wie Larissa Felten oder auch Jana und Lea Schnelle ins Team. „Denn wir müssen vorbereitet sein, wenn Jana Heinrich und Franziska Wortmann aufhören“, sagt Angela Krings. Auf jeden Fall gehalten werden soll auch Aufbauspielerin Dara Taylor (USA), bei der freilich noch nicht feststeht, ob sie ihrem strapazierten Körper eine weitere Profi-Saison in Europa zumuten kann.

Im Verborgenen zwar, aber dennoch äußerst effektiv wirkten die für ihre Verdienste mit dem Wollenhaupt-Ehrenteller ausgezeichneten Anke Breßer und Christa Jacobi. Ihr ergreifend unglamouröser Job bestand darin, vor Ort zu kontrollieren, ob die Teilnehmer am vielfältigen Kursangebot der rund 5700 Mitglieder starken Turngemeinde auch ordnungsgemäß angemeldet sind. „Damit haben sie das Miteinander der ehrlichen Sportler gefördert“, betonte Mario Meyen, der für den Verein bereits seit 1988 (seit 2005 an der Spitze) ehrenamtliche Vorstandsarbeit verrichtet.

Er und seine Kollegen sind in diesen Tagen besonders gefordert: Am Montag brachte er den Mitgliedern eine von der TG erstellte Konzeptskizze zur Modernisierung des Sportheims an der Schorlemerstraße näher. Die habe zunächst Vorrang. Darüber hinaus solle jedoch „in zwei, drei Jahren“ der Standort Südpark entwickelt werden. Meyen: „Eine gewaltige Aufgabe, die uns als Ehrenamtler in jeder Beziehung an Grenzen stoßen lässt.“

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