Interview mit Volker Staufert „Die Sportler nicht alleine lassen“

Dormagen · Volker Staufert unterstützt Sarah Voss mit einem „Deutschland-Stipendium“. Mit seiner Stiftung fördert er (nicht nur) den Leistungssport.

 Sabine Voss, Agnes Werhahn (Stiftung Sport), Volker Staufert, Thomas Schütz (Kreissportamt), Sarah Voss, Volker Gärtner (Stiftung Sport).

Sabine Voss, Agnes Werhahn (Stiftung Sport), Volker Staufert, Thomas Schütz (Kreissportamt), Sarah Voss, Volker Gärtner (Stiftung Sport).

Foto: Stefan Büntig

Herr Staufert, was hat Sie auf die Idee gebracht, Sarah Voss mit einem „Deutschland-Stipendium“ zu unterstützen?

Volker Staufert Ich kenne und fördere Sarah Voss ja schon ein paar Jahre. Ich weiß, dass hinter ihren Erfolgen harte Arbeit steckt, das alles fällt ja nicht vom Himmel. Ich weiß auch, dass sie Tiefen durchgemacht hat, sich aber nicht hat entmutigen lassen. Insofern sehe ich in ihr jemanden, der vorbildlich ist, was ja gut zu den Kriterien für das Deutschland-Stipendium passt. Wobei ich ausdrücklich betonen möchte, dass die Auswahl der Stipendiaten alleine in der Hand der jeweiligen Hochschulen liegt.

Warum engagieren Sie sich mit Ihrer Stiftung unter anderem für die Förderung von Leistungssportlern?

Staufert Weil ich der Meinung bin, dass wir die Sportler nicht alleine lassen dürfen. Wenn im nächsten Jahr in Tokio die Olympischen Spiele ausgetragen werden, dann erwarten wir Erfolge, dann erwarten wir möglichst viele Medaillen für Deutschland. Aber wenn wir das tun, dann müssen wir unsere Athleten auf dem Weg dorthin auch entsprechend fördern und unterstützen. Das sehe ich als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, es kann nicht sein, dass junge Menschen für uns Erfolge und Medaillen holen sollen und dabei, sofern sie keine Fußballer sind, auch noch draufzahlen – mit Geld, aber auch damit, dass sie viel später ins Berufsleben einsteigen als andere. Ich habe mit Freude gelesen, dass die Bundesregierung für die Alterssicherung von Spitzensportlern 2,7 Millionen Euro bereitstellen will – das ist ein erster Schritt, aber längst noch nicht genug.

Was hat denn die Gesellschaft von „ihren“ Spitzensportlern?

Staufert Neben den Erfolgen eine ganze Menge. Sportler wie Sarah Voss können für andere Vorbilder sein, wie man sein Leben organisiert. Und im Sport lernen junge Menschen genau jene soft skills, die man später für eine berufliche Karriere braucht. Leistungssportler sind in der Regel sehr gute Mitarbeiter, weil sie wissen, worauf es ankommt.

Warum haben Sie Ihr Engagement öffentlich gemacht?

Staufert Weil ich hoffe, viele Nachahmer zu finden. Mit 150 Euro im Monat kann man eine Menge bewirken, vor allem, wenn der Staat die gleiche Summe zuschießt.

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