Dormagen in der 2. Handball-Bundesliga Juric: „Ich will mich steigern und eine größere Rolle einnehmen“

Dormagen · Der Kreisläufer hielt das Fähnchen des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen bei der Handball-WM hoch. Im Interview spricht der 23-Jährige über die spannenden Zeit in Ägypten.

 Antonio Juric (am Ball) im Einsatz für den TSV Bayer Dormagen.

Antonio Juric (am Ball) im Einsatz für den TSV Bayer Dormagen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Weil Ian und Patrick Hüter sich während der WM-Vorbereitung mit den USA in Dänemark wie etliche Teamkameraden das Corona-Virus einfingen, platzte ihr Traum von einer WM-Teilnahme in Ägypten. So war Kreisläufer Antonio Juric im Team Österreich der einzige Spieler des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen, der  bei der Weltmeisterschaft dabei war. Vor dem ersten Spiel des TSV nach der WM-Pause am Freitagabend daheim gegen den ThSV Eisenach, bei dem er auch auf seine Nationalmannnschaftskollegen Thomas Eichberger und Daniel Dicker trifft, berichtet Juric von seiner Zeit in Ägypten. 

Herr Juric, letztlich belegte Österreich Platz 26. Sie sind Sie zufrieden damit?

Juric Nein, natürlich nicht. Wir waren davon ausgegangen, dass wir mit den USA das leichtere Los gezogen hatten und bereiteten uns fünf Tage nur auf das Spiel vor. Dann kam die Schweiz als Ersatzteam für die USA und wir hatten relativ wenig Zeit, uns darauf einzustellen. Okay, der Schweiz ging es genauso, sie haben es im Spiel gut gemacht und gewonnen.

Hättest du gerne noch häufiger gespielt?

Juric Ich hätte sehr, sehr gerne häufiger gespielt und bin auch in das Turnier mit der Einstellung reingegangen, eine größere Rolle zu bekommen, was dann aber leider nicht der Fall war. Ich habe mit den Trainern gesprochen und sie machten noch mal deutlich, dass ich der Drittjüngste im Team war, der jüngste Kreisläufer mit der wenigsten internationalen Erfahrung. Ich habe das verstanden und die Rolle akzeptiert.

Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem WM-Verlauf?

Juric Ich werde daran arbeiten, mich weiterzuentwickeln und es ist mein Ziel und mein Wunsch, eine größere Rolle im Nationalteam einzunehmen. Ich werde es auch schaffen, denn obwohl ich nicht sehr viel gespielt habe, habe ich extrem viel mitgenommen – sei es Motivation oder mehr Ehrgeiz, einfach zu sehen, wo man gerade ist und wo man noch mehr trainieren kann, um sich zu verbessern. Deshalb bin ich nicht zu sehr enttäuscht darüber, dass ich nicht so viel gespielt habe. Denn es hat ja auch einiges gebracht, mit den Jungs zu trainieren und bei einem solch großen Event dabei zu sein, das schafft auch nicht jeder.

Wie haben Sie die Zeit in Ägypten neben dem Handball erlebt?

Juric Na ja, viele Spieler haben sich beschwert über das Essen. Das hätte sicher besser sein können, wir haben oft das Gleiche gegessen. Die meisten hatten Magenprobleme, ich auch. Das hat es sicher nicht leichter gemacht. Von der Organisation her hätte es auch etwas besser sein können. Wir sind teilweise bis zur Spielhalle anderthalb Stunden gefahren, was für manche einfach zu viel war.

Und wie hat Ihnen das Land an sich gefallen?

Juric Was das Land angeht, das ist schon schön, mal dort zu sein. Man kann ja nicht alle Tage die Pyramiden sehen. Das war schon ein extremes Highlight.

Wie geht es jetzt weiter für Sie in der Nationalmannschaft?

Juric Im März haben wir zwei Spiele gegen Bosnien und Estland. Die müssten wir gewinnen, um uns für die Europameisterschaft 2022 zu qualifizieren, die in Polen und Ungarn stattfindet. Das ist schon mein Ziel, das muss gemacht werden.

Und dort stehen Sie dann häufiger auf der Platte?

Juric Wenn wir uns qualifizieren, bin ich guter Dinge, dass ich dann mehr Spielanteile als bei dieser WM bekomme. Ich will mich steigern und will auch allen zeigen, dass ich mir dort einen Platz verdient habe und eine größere Rolle einnehmen kann.

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